Bisher kamen Limp Bizkit während des Prozesses in Sydney nicht gut weg: Die Anwälte warfen der Band mangelnde Teilnahme an den Verhandlungen vor, die Organisatoren des `Big Day Out` Festivals beschuldigten Sänger Fred Durst, er habe die Mitarbeiter der Security-Firma bis aufs Äußerste provoziert und das Publikum aufgestachelt.
Jetzt hat das Management von Limp Bizkit das Wort und räumt auf. In einem Schreiben erklärte Manager Peter Kantsis zunächst, er sei angewidert von der journalistischen Berichterstattung, die ausschließlich unreflektiert sei: “We are disgusted”, erklärte er darin “it was hard enough to deal with the loss of Jessicas life after all of our warnings to the promoters of the `BDO`, now we are forced to deal with journalists who seem to have no time to check their facts before printing.”
In Bezug auf den Auftritt der Band erklärte er, entgegen aller Anschuldigungen habe die Band vor Beginn des Gigs Rücksprache mit den Organisatoren des Festivals gehalten und ihnen erklärt, die Securitys sollten Gitter aufstellen, um Chaos vor der Bühne zu verhindern. Das hätte das Management aber abgelehnt. Als es später zu Ausschreitungen kam, seien nur wenige Securitys tatsächlich eingeschritten, um Fans aus dem Publikum zu holen.
Durst habe darauf hin versucht Schlimmeres zu verhindern und ermahnte die Fans “we are on our own here, we need to look out for each other, if you see someone down, pick your brother up.”
Die Anwälte von Jessica Michalik kritisierten Durst des Weiteren dafür, dass er erzählt habe, er habe das Mädchen im Krankenhaus besucht, das sei aber nie der Fall gewesen. Limp Bizkit Sprecher Peter Kansis betonte in diesem Punkt, Fred Durst habe derartiges nie behauptet und habe die australische Familie jedoch großzügig unterstützt: “Limp Bizkit paid for airline tickets for the girl`s parents to scatter her ashes in Los Angeles and visit Chicago, New York, London, and their native Poland before returning to Australia” schrieb Kansis in seiner Stellungnahme.
Heute morgen wurde mit Michael Upton außerdem ein Fachmann für Sicherheit hinzugezogen, der erklärte, dass beispielsweise das heiße Wetter auch eine Rolle gespielt habe, was oft zu Nervenzusammenbrüchen führen könne. Trotzdem erklärte er Fred Durst zum Mitverantwortlichen für den Tod von Jessica Michalik. Durst habe die Securitys provoziert und habe das Konzert nicht beendet, obwohl er dazu angehalten wurde. Weiter erklärte Upton: “In my opinion, the failure by Limp Bizkit to stop their performance was a contributing factor to the time taken to remove persons from the audience. If you were a victim of a vertical load… you really have got very little chance, particularly in an environment where it`s very dark and very noisy, if you don`t get help, you`re talking seconds.”
Ein Ende des Prozesses ist vorerst nicht in Sicht.