Das nennt man wohl einen Senkrechtstart: Kurz nach ihrem Schulabschluss im Frühjahr 2022 spielte die junge österreichische Multiinstrumentalistin Uche Yara ihr erstes Konzert als Solokünstlerin. Allerdings nicht wie viele Musiker:innen in ihrem Alter in einem Kellerclub oder bei einer Open Stage, sondern im Vorprogramm von Bilderbuch in der Hamburger Elbphilarmonie. Die Messlatte für ihren Karrierestart wurde damit denkbar hoch gelegt, entsprechend groß ging es aber auch weiter. In den anderthalb Jahren seitdem war sie mit unter anderem mit den Rolling Stones auf Tour und spielte bei diversen Festivals. All das noch vor ihrem ersten offiziellen Single-Release mit “Www She Hot” im September.
Nach so vielen Vorschusslorbeeren legt die 21-jährige, die inzwischen in Berlin ansässig ist, direkt nach und veröffentlicht mit “Sophie” eine weitere Single. Diese besteht sogar aus zwei Songs, da es mit “Panama” diesmal auch eine B-Seite gibt. Und wo schon “Www She Hot” stilistisch schwer greifbar war, streut Yara hier noch ein bisschen weiter. “Sophie” hält die Grundstimmung der ersten Single zwischen grantigen Post-Punk-Gitarren, schrägem Soulgesang und Gen-Z-Pop, die irgendwo im Spannungsfeld von Genesis Owusu, Yves Tumor und der jüngsten Emopunk-Phase von Willow Smith stattfindet. “Panama” als zweiter Song ist zwar auch nur etwas länger als eine Minute und erfüllt eher den Charakter eines Interludes, schwenkt dabei aber weit in Richtung R’n’B und Samplepop aus.
Am Samstag wird Uche Yara beim Pitchfork Festival in London auftreten, ein letztes Konzert in diesem Jahr gibt es von ihr dann am 8. Dezember beim Les Transmusicales-Festival in Rennes.