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Wegen KI-Reform: Damon Albarn, Kate Bush und mehr veröffentlichen stilles Protest-Album

Britische Musiker:innen protestieren

Stilles Album gegen KI-Pläne
Über 1000 britische Künstler:innen, darunter Damon Albarn und Kate Bush, haben ein stilles Protest-Album herausgebracht, um sich gegen einen Antrag der britischen Regierung zur Änderung des Urheberrechts zugunsten von KI-Trainings zu stellen.
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Damon Albarn (Foto: Steve Gullick)

Eine Reihe von britischen Musiker:innen hat sich für ein Projekt zusammengetan, um ein Zeichen gegen den Eingriff in ihre Arbeit zu setzen. Ein Antrag der britischen Regierung sieht eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes vor. Dieser soll es Tech-Firmen einfacher machen, kopiergeschützte Arbeit, unter anderem Musik, ohne Lizenz zum Training ihrer KI-Modelle zu verwenden. Um dies zu verhindern, müssten die jeweiligen Lizenzinhaber aktiv werden und sich bewusst gegen die Verwendung ihrer Daten aussprechen.

Mit dem 12 Titel umfassenden, ausnahmslos stillen Album „Is This What We Want?“ protestieren unter anderem Damon Albarn, Kate Bush, Annie Lennox, Hans Zimmer, Ed O’Brien von Radiohead, aber auch Bands wie Pigsx7, Porridge Radio und The Clash gegen den Antrag. Die 12 „Songs“ ohne Inhalt wurden allesamt in leeren Aufnahmestudios und Venues aufgenommen.

“Diese Stille soll den Einfluss repräsentieren, den wir von den Vorschlägen der Regierung auf den Lebensunterhalt der Musiker:innen erwarten“, so das Statement zur Aktion. Zusammen ergeben die Songtitel den Satz “The British government must not legalise music theft to benefit AI companies”, also „Die britische Regierung darf den Musikdiebstahl nicht legalisieren, um KI-Unternehmen zu begünstigen“. Alle Einnahmen durch das Album sollen an die gemeinnützige Organisation Help Musicians gespendet werden. Die vollständige Liste an Teilnehmenden sowie das Statement findet man hier.

KI-Antrag der britischen Regierung

Die britische Regierung hatte den Antrag bereits im Dezember letzten Jahres gestellt und erhofft sich dadurch, das wirtschaftliche Wachstum rund um KI-Systeme voranzutreiben. Der ursprüngliche Antrag scheint die Rechte beider Parteien zu berücksichtigen. „Wir wollen sicherstellen, dass sowohl die KI- als auch die Kreativbranche an den Vorteilen der KI teilhaben können und dass beide Sektoren gemeinsam wachsen können”, heißt es darin. “Das Urheberrecht sollte es Urhebern und Rechteinhabern ermöglichen, die Kontrolle über die Nutzung ihrer Werke für das KI-Training zu behalten und dafür eine Vergütung zu verlangen. Es sollte aber auch sicherstellen, dass KI-Entwickler einfachen Zugang zu einer breiten Palette hochwertiger kreativer Inhalte haben. Darüber hinaus sollten KI-Entwickler die für das Training generativer Modelle verwendeten Inputs und die von ihnen erzeugten Outputs transparent machen, damit die Urheber nachvollziehen können, wann und wie ihre Arbeit verwendet wurde.”

Laut der Künstler:innen sei es jedoch unrealistisch, dass sich tausende melden würden, damit ihre Werke nicht verwendet würden. Den vollständigen Vorschlag der britischen Regierung kann man hier nachlesen.

Bisherige Proteste zum Thema

Letztes Jahr gab es bereits eine Reihe von offenen Briefen, die sich gegen die unlizenzierte Verwendung von kreativen Werken zum Training von KI-Modellen aussprachen. Den Auftakt machte im April die sogenannte Artist Rights Alliance, bei der sich rund 200 Bands, Musiker:innen und Prominente gegen die “Entwertung von Musik” stellten. Dabei waren unter anderem Robert Smith von The Cure, Pearl Jam, Greta Van Fleet, Mac DeMarco, R.E.M., Chuck D, Q-Tip, Elvis Costello und auch Popstars wie Billie Eilish, Katy Perry, Nicki Minaj.

Im Oktober gab es dann eine weitere Petition, die genauer auf KI-Training einging und bislang mehr als 47.000 Unterschriften von Kunstschaffenden beinhaltete. Auch hier war Robert Smith sowie die Mitglieder von Radiohead, Billy Bragg, Geoff Barrow von Portishead, Björn Ulvaeus von Abba, Max Richter, Joe Goddard von Hot Chip und Jason Kay von Jamiroquai unter den unterzeichnenden Musiker:innen zu finden.

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