Eigentlich paradox, dass sich Geoff Rickly, Kopf von United Nations, Ex-Thursday-Sänger und neben den Gitarristen Jonah Bayer und Lukas Previnare einziges öffentlich namentlich erwähntes Mitglied der Band, für seine Kritik am Status Quo im Punk an Punk-Strukturen bedient. In einem Interview mit Pitchfork erklärt Rickly, warum das Ganze doch Sinn ergibt: “Meine Idee ist, dass Punk keine Sub- oder Gegenkultur mehr ist, sondern nur ein Spiegel für die gleichen Dinge, die auch generell kulturell stattfinden. Ich dachte mir also, dass wir nicht nur Punk kritisieren, sondern das Ganze auch von innen heraus tun sollten. Wir sollten uns selbst unter die Lupe nehmen und über Dinge wie das Privileg des ‘Weiß-seins’ sprechen.”
Diese Kritik schleudert Rickly bereits im bereits im Vorfeld hörbaren Opener von “The Next Four Years”, “Serious Business”, hochgiftig allen Zweiflern entgegen, unterlegt von brachialen Blastbeats und am Nervenkostüm nagenden Gitarren. Auch der Rest des Albums bewegt sich in der Schnittmenge zwischen Punk, Posthardcore und Black Metal, wie weitere dem Release vorausgeschickte Songs wie “Meanwhile On Main Street” und “United Nations vs. United Nations” beweisen.
Nach all den düsteren musikalischen Vorzeichen gibt es jetzt das komplette Album “The Next Four Years” über Pitchfork Advance im Stream. Offiziell erscheint das Album am 11. Juli über Temporary Residence.