Via Facebook hatten die Veranstalter von Bochum Total vor zwei Tagen einen arabischen Text mit Verhaltenshinweisen gepostet und eine Zusammenfassung auf Deutsch geteilt. Darin wiesen die Organisatoren ihre arabisch sprechenden Gäste darauf hin, dass “Frauen auf gar keinen Fall angebaggert oder bedrängt werden wollen. Auch nicht, wenn sie nur wenig Kleidung tragen. Das ist hier so üblich.”
Auf die “gut gemeinten Infos und Tipps” reagierten zahlreiche Fans des Festivals mit scharfer Kritik, weil die Organisatoren sich nicht an alle Besucher gewandt hatten, sondern speziell an arabisch sprechende Flüchtlinge. “Bochum Total trägt pauschalisierenden Rassismus mitten in die bunte und weltoffene Festivallandschaft des Ruhrgebiets”, schrieb etwa ein Facebook-User unter das Posting. Und weitere Fans stimmten ihm bei: “Echt traurig, dass Ihr dabei mithelft, Vorurteile gegen arabisch sprechende Menschen zu schüren.”
Aber nicht nur Gäste und Befürworter des Festivals reagierten höchst kritisch und empört auf das umstrittene Posting. Auch Bands wie Marathonmann, Smile And Burn, Leoniden und Astairre positionierten sich über ihre sozialen Kanäle sofort unmissverständlich gegen Rassismus – und sagten ihre bei Bochum Total geplanten Auftritte ab.
Inzwischen haben die Veranstalter auf die Vorwürfe reagiert und das ursprüngliche Posting durch eine Stellungnahme ersetzt, mit der sie sich “nachdrücklich vo allem distanzieren, was an unserem Text in arabischer Sprache falsch verstanden wurde, oder was möglicherweise falsch übersetzt wurde”. Auch Geschäftsführer Marcus Gloria meldete sich zu Wort: “Ich habe die Posts zum arabischen Text gelesen. Ist leider total daneben gegangen und wir haben den Text runternommen. Tut mir leid, wenn wir jemanden verletzt oder irritiert haben”, schrieb er am Donnerstagabend. Mittlerweile hat Gloria eine ausführlichere Entschuldigung formuliert, die ihr weiter unten lesen könnt.
Die 31. Ausgabe des Bochum Total Festivals läuft noch bis zum 17. Juli in der Bochumer Innenstadt.