0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » In eigener Sache »

VISIONS 350: Blackmail

VISIONS 350: Blackmail
In Kürze erscheint unsere Jubiläumsausgabe VISIONS 350, in der wir unsere Heftgeschichte anhand der bisherigen 350 Platten des Monats feiern. Online geben wir euch schon vorab einen Vorgeschmack darauf, was euch im Heft unter anderem erwartet. Heute: Aydo Abay über das Blackmail-Album “Bliss, Please”.
Foto: Christian Faustus

‘Bliss, Please’ hatte für uns mehrere ‘erste Male’ parat. Erstes Mal Charts. Erstes Mal ausverkaufte Konzerte. Erstes Mal im Nightliner fahren. Damals war es üblich, in der Release-Woche die vier großen Medienstädte zu besuchen und mit kleinen Konzerten zu beglücken. Uns holte ein brandneuer Bus von Coach Service in Koblenz ab. Es war absurd. An die einzelnen Konzerte erinnere ich mich nicht mehr genau. In jeder Stadt gab es einen Interview-Marathon und Treffen mit Medienmenschen. Es kann sein, dass wir in dieser Woche viel von dem zerstört haben, was wir eigentlich mit Hilfe dieser Menschen hätten erreichen können. Aber ich fühlte mich nicht wohl, nett zu jemandem zu sein, der es definitiv nicht wert war. Gilt bis heute, aber meine Toleranzgrenze Menschen gegenüber ist etwas gewachsen. Viele von diesen Menschen habe ich im Laufe der Jahre in hohen Positionen wiedergetroffen. Ist das Karma? Dann fick das Karma. Hat auch so geklappt.

Ich erinnere mich sehr gerne an das ausverkaufte Konzert im Kölner Underground. Wir hatten tagsüber noch Interviews bei VIVA Zwei und ein Redakteur bat mich, ein paar Fragen an Nash Kato (Urge Overkill) zu stellen. Gesagt, getan. Ein deutlich irritierter Mensch beantwortete höflich meine Fragen. Es wurde viel gelacht und am Ende hab’ ich ihn gefragt, ob er Lust hätte, abends Vorgruppe bei uns zu sein. Ich konnte es kaum fassen, aber er sagte zu. Nachdem Kurt ihm helfen musste, die Gitarre zu stimmen, gab er ein paar Songs zum Besten. Traumhaft schön ist anders, aber es war ein sehr besonderer Moment. Seit diesem Konzert schaue ich keine unserer Begleitbands auf Tour an. Für das Konzert im Tacheles in Berlin haben wir uns den Alleinunterhalter aus dem Video zu ‘Same Sane’ als Vorgruppe eingeladen. Das war Wahnsinn. Für das Publikum, für uns und auch für den Herrn selbst. Mir ist leider sein Name entfallen. Es tut mir sehr leid. Una fantasia de amore. Tolle Woche. Liebes VISIONS: Vielen Dank für dreimal Platte des Monats. Das ist wirklich irre! Ohne euch wären wir mit der Kacke nicht so weit gekommen. Ich meine das Ernst – sonst würde ich es nicht schreiben. Big Luv, A.