“Ich konnte wirklich den Film machen, den ich machen wollte. Eine seltene Gelegenheit, wenn es um einen Film geht, der sich mit einer Ikone wie Kurt Cobain beschäftigt. Es gab weder von seiner Famile noch vom Studio irgendwelche Vorgaben.” Paradiesische Zustände, die Regisseur Brett Morgen im Interview mit Florian Schneider in VISIONS 267 beschreibt, zumal Morgen auch noch auf den Nachlass von Kurt Cobain zurückgreifen konnte, um seinen Film zu gestalten.
Das Ergebnis ist ein ästhetisch nicht immer überzeugender Dokumentarfilm, der Cobains Leben als “stream of consciousness” inszeniert und nachzeichnet – von der Geburt bis kurz vor seinen Tod. Zu Wort kommen dabei Cobains Familie, seine Witwe und musikalische Weggefährten wie Nirvana-Bassist Krist Novoselic. Schlagzeuger Dave Grohl fehlt allerdings, angeblich, weil sein Interview zu spät für die Endfassung des Films kam. Genauere Nachfragen verbittet sich Morgen aber.
Gut möglich, dass Grohl Probleme damit hatte, wie der Film mit dem Erbe eines Toten verfährt. Warum “Montage Of Heck” trotzdem lohnenswert ist und dem Zuschauer den Menschen Kurt Cobain ungewöhnlich nahe bringt, welchen Einfluss der Dokumentarfilm “Nanook der Eskimo” auf den Film hatte und welche Filme die Grunge-Ära ebenfalls eindrucksvoll beleuchten, lest ihr in VISIONS 267 – ab Freitag, den 29. Mai, im Handel.