Beschreibung
Inhalt der Augabe
Titelstory: Boysetsfire
Über zwei turbulente Dekaden haben Boysetsfire auf dem Buckel. 21 Jahre, in denen sie eine Handvoll Mitglieder
verschlissen haben und sich bei jedem neuen Album mit dem nächsten Label überworfen haben – bis sie 2007 das
Handtuch warfen. Dass ihr zum Triumphzug gewordenes Comeback alles andere als blutleeres Kalkül ist, beweist ihr sechstes Album, das vielleicht ihr bestes, definitiv aber ihr positivstes geworden ist. Kein Zufall: Anlässlich eines selbstinitiierten Festivals gewähren Boysetsfire Einblick in ihr außergewöhnliches Bandgefüge und hinter die Kulissen des bisher größten Abends ihrer unwahrscheinlichen Karriere – die längst keine mehr sein muss.
Deafheaven
Das Schlimmste an einer Depression ist nicht die Antriebslosigkeit oder dass man sich wie unter Wasser fühlt, wo alles bis zur Unkenntlichkeit gedämpft wird, bevor es verschwimmt. Am schlimmsten ist, wenn man wieder auftaucht und sich selbst nicht mehr versteht. Nachdem ihr rosarotes ‘Sunbather’ zum Überraschungserfolg weit über die Grenzen des Black Metal hinaus wurde, traute George Clarke von Deafheaven sich ausnahmsweise ein bisschen Optimismus – und fand sich stattdessen im Bett wieder, gelähmt vom ganz normalen Leben. Das daraus entstandene dritte Album ist seine Gedächtnisstütze für bessere Zeiten – und vielleicht das Beste, was seine Band bisher gemacht hat.
Themeninterview: Farin Urlaub
Wenn einem dieser Tage etwas schmerzlich bewusst geworden ist, dann die Tatsache, dass nicht jeder in diesem Land so tolerant, gastfreundlich und empathisch geboren wurde, wie man gehofft hat. Ebenso erschreckend: Während sich an unseren Grenzen menschliche Tragödien und humanitäre Skandale abspielen, versteckt sich ein Gutteil der europäischen Bevölkerung. Zuhause oder hinter der Meinung eines anderen. Anders Musiker wie Farin Urlaub, Deichkind oder die Donots, die es als inneres Bedürfnis und gesellschaftliche Pflicht ansehen, Stellung zu beziehen und Haltung zu bewahren. Egal wie hart der Gegenwind auch sein mag.
City And Colour
Bislang war City And Colour klar definiert als Soloprojekt von Dallas Green. Doch wie oft ist: War man erst mal auf Tour mit einer Backing Band, gehört sie irgendwann zum festen Instrumentarium. So geschehen auf dem fünften City-And-Colour-Album ‘If I Should Go Before You’. Es sei eben Freundschaft, die seinen Weg als Musiker bestimmt, sagt Green – und die zu einer großen Überraschung geführt hat: neuen Konzerten seiner tot geglaubten Band Alexisonfire.
Editors
Wer je aufgeschreckt ist und sich, verschwitzt und schon wieder kaltgefroren, an nichts erinnern konnte, hat mit ‘In Dream’ jetzt wenigstens den Beweis dafür, dass es anderen auch so geht. Die Editors lassen sich auch zum fünften Album kaum hinter die Stirnen schauen, fest steht aber: Ihrem düsteren Indierock haben sie im schottischen Versteck das elektronische Fiebern gelehrt, um ihn dann einem Kunstfotografen und seinem Laubbläser zu überlassen.
Blinddate: Beatsteaks
20 Jahre Beatsteaks, das war den Berlinern bereits eine Jubiläumssause in der Wuhlheide und die Compilation ’23 Singles’ wert. Für uns trafen sich alle fünf zu einem morgendlichen Blinddate der besonderen Art: VISIONS-Leser hatten via Homepage und Facebook Anekdoten zu prägenden Songs aus dem Beatsteaks-Gründungsjahr 1995 geschickt. André Bosse spielte ihnen die Stücke vor, ließ sie eigene Favoriten aus dieser Zeit nennen und brachte so unter anderem in Erfahrung, warum Zahnspangen-Gummis die Karriere fördern und wo sich die Band den Refrain von ‘Let Me In’ geklaut hat.
Dungen
Niemand klingt wie Dungen. Seit über zehn Jahren nimmt die Band um Eigenbrötler Gustav Ejstes kleine und große Meisterwerke zwischen Folk, Prog und Psychedelic auf – in einer Sprache, die außerhalb ihrer Heimat kaum jemand spricht. Dort, wo man sie besser versteht, haben wir sie getroffen und ihre Geschichte aufgeschrieben. Ein Besuch bei Dungen aus Stockholm, die den schwedischen Underground nie ganz verlassen haben und dennoch dafür sorgten, dass sich am anderen Ende der Welt eine Band gründete, die den meisten längst geläufiger ist: Tame Impala.
Black Vulpine
Es kommt nicht täglich vor, dass uns ein Album erreicht, dessen Strahlkraft, Entschiedenheit und Intensität so durchschlagend ist, dass wir uns verwirrt die Augen reiben. Einfach alles scheinen Black Vulpine auf ‘Hidden Places’ richtig zu machen. Und am musikalischen roten Faden dieser Definition von Stoner-Rock scheint alles aufgereiht zu sein, was uns lieb und teuer ist. Wo also mag so ein Album herkommen? Na klar – aus Dortmund!
Buyer’s Guide: Yo La Tengo
Seit fast 30 Jahren sind Georgia Hubley und Ira Kaplan, die Köpfe hinter Yo La Tengo, verheiratet. Auf 13 Alben und einigen Projektplatten haben sie bewiesen, wie wandelbar Indierock sein kann, wenn man ihn ohne Scheuklappen spielt. Empfehlungen für Einsteiger? „Egal, kauft sie alle!“ So reagierte André Bosse auf die Anfrage für diesen Buyer’s Guide. Doch dann nahm er sich die Alben der Reihe nach noch einmal vor und begann zu differenzieren. Und tatsächlich: Einiges sticht heraus. Positiv, aber auch negativ.
Clutch
Langsam aber stetig ist der Erfolg von Clutch gewachsen. Jetzt, mit ihrem elften Album ‘Psychic Warfare’, müssen sie keinemmehr etwas beweisen – außer sich selbst vielleicht. Wir sprachen mit Sänger Neil Fallon über die lange Bandgeschichte, mit Schlagzeuger Jean-Paul Gaster über Einflüsse und mit beiden über das neue Album.
Back To '95: Down
Eigentlich wollen Mitglieder von Pantera, Corrosion Of Conformity, Crowbar und EyeHateGod nur ein bisschen Urlaub vom Alltag nehmen. Weil Down aber 1995 zum perfekten Zeitpunkt flambierten Schweinerock servieren, wird das Quintett aus New Orleans schon vor dem Debüt zur wahren Super-group – und ‘Nola’ ein Geburtshelfer für alles, was später mal Sludge heißen wird. Down-Wegbegleiter Kirk Windstein blättert mit Martin Iordanidis im Familienalbum.
Weitere Themen
The Dead Weather, Great Collapse, John Grant, Parkway Drive, Graveyard, Caspian, Battles, Tesseract, Chris Cornell, Defeater, Kurt Vile, Uncle Acid And The Deadbeats, Steakknife, Black Temple, Die Nerven, Trivium, Ramones, David Bowie
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Plattenrezensionen von CD bis Vinyl,außerdem alle wichtigen Reissues und Film-Reviews