Grob zwischen Matula, Captain Planet und Turbostaat stellen sich Leto mit ihrem energischen, flehentlichen Indiepunk in den Wind des Lebens – wie auch “Karma”, die zweite Vorabsingle ihres kommenden Debütalbums “Vor die Hunde”, wieder demonstriert: “Ich kann und will mich nicht behaupten/ Vielleicht habt ihr Recht/ Doch ich werde weiter behaupten/ Dass Karma sich rächt”, singt Frontmann Jannes im Refrain und auch sonst trifft in dem Song assoziative Gesellschaftskritik auf klar formulierten Widerstand.
Das im Song vermittelte Gefühl, gesellschaftliche Spannungen nicht mehr einfach hinnehmen zu können und reagieren zu müssen, führen Sänger und Gitarrist Jannes und Gitarrist auf eine Erfahrung in einem übervollen Regionalzug zurück: Dort hätten Fahrgäste einen nicht deutsch aussehenden Mann wegen lauten Telefonierens rassistisch beleidigt – und wären vom hinzugerufenen Schaffner sogar noch bestätigt worden, während der Rest des Wagens geschwiegen habe.
Das Video dazu nimmt den assoziativen Charakter der Textzeilen auf, eine Performance der Band und weitere Szenen wie Selfies vor Atombombenexplosionen, ein blutiger Rasierklingenschnitt oder die historische Exekution eines Gefangenen im Vietnamkrieg sind mit großen Farbflächen und grober Pixeloptik verfremdet.
“Vor die Hunde” erscheint am 31. August bei Rookie, mit seinem Debüt markiert das 2013 gegründete Quartett aus im sozialen Bereich arbeitenden Hamburgern einen vorläufigen Höhepunkt seiner Bandgeschichte: Schon 2016 waren Leto mit ihrer ersten EP als talentierter Nachwuchs aufgefallen, nach der Ankündigung ihres ersten Albums im Juni gab es mit “Into The Wild” und dem in einer Live-Session gespielten “Nicht meine Farben” schon zwei überzeugende Songs daraus zu hören.
Nach einer Release-Show Ende des Monats sind Leto dann ab September auch immer wieder für ein paar Konzerte in ganz Deutschland zu sehen. Karten gibt es unter anderem Eventim
Video: Leto – “Karma”
Live: Leto
30.08. Hamburg – Hafenklang
14.09. Berlin – Cassiopeia
19.-22.09. Reeperbahnfestival
21.09. Mönchengladbach – Blaues Haus
22.09. Göttingen – Exil
04.10. Hannover – Bei Chez Heinz
10.10. Kiel – Medusa
11.10. Berlin – Klunkerkranich
12.10. Osnabrück – Dirty + Dancing
13.10. Köln – Limes
27.10. Oldenburg – Umbaubar
23.11. Oberhausen, Druckluft
24.11. Rotenburg – Indoor Festival Kliemannsland
01.12. Celle – Kaserne