Vielleicht bleibt einem im etwas verschlafenen Paderborn manchmal nichts anderes übrig, als seine Gefühle über eine Band auszudrücken. Marius Vierth, Michael Reihle, Max Zdunek und Martin Gundt sind dem Ruf ihrer Gewissen gefolgt und haben Mitte 2016 Kid Dad gegründet, um schrägen Grunge auf Indie-Melodien festzubügeln. Vor nicht einmal zwei Monaten ist dann dem frühen Song “Rehab” die Debüt-EP Disorder gefolgt, und nun gibt es bereits eine neue Single.
“My Inner Baby” ist nicht mehr ganz so aufgekratzt wie die ersten fünf Songs, sondern beschreibt im Midtempo und flirrenden Gitarrenläufen die Melancholie eines einsamen Wolfes. Dessen Selbstbild hat anscheinend gelitten: “The plainest of them all/ I ask myself why no one fucks me”, singt Vierth, dazu gibt es farblich stimmungsvolle Bilder. Im selben Korridor, wo das Quartett spielt, wird metaphernreich eine Mär von Gefangenschaft und Ausbruch angedeutet.
Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann Kid Dad eigentlich kaum verpassen. Mit dem heutigen Tag tritt die Band bis Mitte Januar insgesamt achtzehn Mal auf, aktuell als Einheizer für And So I Watch You From Afar – VISIONS empfiehlt die Tour! In etwa zwei Wochen geht es dann auf Reise mit den Artverwandten Razz.
Video: Kid Dad – “My Inner Baby”
VISIONS empfiehlt:
And So I Watch You From Afar + Kid Dad
06.11. München – Ampere
08.11. Leipzig – Conne Island
09.11. Berlin – Lido
10.11. Hannover – Bei Chez Heinz
12.11. Köln – Gebäude 9
13.11. Wiesbaden – Schlachthof
14.11. Essen – Zeche Carl
15.11. Hamburg – Knust
Live: Razz + Kid Dad
22.11. Münster – Gleis 22
30.11. Konstanz – Kulturladen
05.12. Nürnberg – Club Stereo
07.12. AT-Graz – Orpheum
11.12. Erfurt – Kalif Storch
12.12. Cottbus – Bebel
10.01. Düsseldorf – The Tube Club
11.01. Göttingen – Exil
12.01. Kaiserslautern – Kammgarn
13.01. Stuttgart – Keller Klub