Die Koblenzer Band Lake Cisco stellt ihr zweites Album gut 11 Jahre nach ihrem Debüt “Permanent Transient” in Aussicht. Zu ihrem Crowdfunding-Aufruf, um die zweite Platte zu realisieren, teilte die Band nun die erste Auskopplung. Die Single wird begleitet von einem minimalistischen, aber ausdrucksstarken Musikvideo.
Der Song “Famous Last Words” handelt von der Problematik, alte Verhaltensmuster und daraus resultierende Ängste nicht entfliehen zu können. Vor allem desktruktive Routinen und die Schwierigkeit, diese abzulegen, lassen aus dessen Konsequenzen Beziehungen zugrunde gehen. “Noch genauer gesagt, beschreibt das Lied auch genau die Momente der Ablösung in [ ] Beziehungen”, so die Band. Mit ihrem gewaltigen achtminütigen Track schlagen die vier Rheinländer eine neue Richtung ein. Sie verabschieden sich nicht komplett von ihren Indie-Einflüssen, setzten aber vermehrt auf einen stärkere Gitarrensound und affektierte Beats. Das Zusammenwirken von Energie und Atmosphäre wirkt frischer, durchdachter als zuletzt.
Das begleitende Musikvideo schlägt allerdings eine andere Richtung ein: In Zeiten von bewusst wahrgenommener Privilegien möchte die Band ihr Album nutzen, um Minderheiten eine Plattform zu geben und auf Missstände hinzuweisen. Ziel des Clips ist daher die weitere Verbreitung des sogenannten “Signal For Help”, welches von der Canadian Women’s Foundation 2020 eingeführt wurde. Mit dem einfachen Handzeichen können Menschen, die in Unterdrückung oder Misshandlung leben, lautlos und möglichst vom Aggressor ungesehen um Hilfe oder Unterstützung rufen.
Das bedrückende Video zeigt einen dieser lautlosen Momente. Ein kleines Mädchen wird in einem Auto gefahren und versucht hin und wieder per Handzeichen auf sich aufmerksam zu machen – doch Hilfe ist nicht in Sicht.
Das neue Album “Bricks” erscheint im Dezember im Eigenvertrieb.