Der klingt, als hätten And So I Watch You From Afar, Battles und Royal Blood beim gemeinsamen Kaffeekränzchen Baumkuchen mit Ritalin-Glasur verköstigt. Schlagzeuger Tuomas Kainulainen baut gleich zu Beginn ein hektisches, vollgeladenes Rhythmus-Bett, dann leitet Gitarrist Tom Brooke das experimentelle Instrumental mit einem fröhlichen Gitarren-Loop ein, der sich durch den kompletten Track zieht.
Was dahinter passiert, ist der schiere Wahnsinn: Brooke schichtet weiter verschiedene Sounds aufeinander auf und macht aus seiner Gitarre mit zahlreichen Effekten einen wummernden Bass. Kainulainen dagegen powert den ersten Akt des Songs gnadenlos durch, nimmt sich dann zurück und setzt den ewigen Melodie-Loop mit simplen, aber sich beständig weiter verschiebenden Beats in neue Kontexte. Als Hörer verliert man schnell den Boden unter den Füßen. Tipp: Am Gitarrenloop festkrallen und die Aussicht genießen.
Ihren energetischen Math- und Post-Rock-Wahnsinn hatten Nyos im November dem Publikum von Zeal & Ardor als deren Vorband live vorgestellt. “Zebracazebra” – so benannt “nach einem seltsamen und aufregenden Tag, an dem wir ein echtes Zebra am Straßenrand auf Tour in Litauen sahen” – stammt aus “Now”, dem bereits viertem Album der 2014 gegründeten Band. Es erscheint am 22. Februar.
Stream: Nyos – “Zebracazebra”
Cover & Tracklist: Nyos – “Now”
01. “Urgence”
02. “High Five”
03. “L.W.P.”
04. “Zebracazebra”
05. “Tiglio”
06. “Mutante”
07. “Death Star”
08. “Aveiro”