Erst vergangenen Monat Berichteten wir in unserer Newcomer-Rubrik über die schweizer Band, die schon auf ihrer ersten Single “Street Credibility” mit meterhohen Riffs, Big-Beat à la Kasabian und orientalisch anmutenden World-Beat überzeugte, wie man ihn etwa von Altin Gün, Ouzo Bazooka oder der mikrotonalen Triologie (“Flying Microtonal Banana”, “K.G.”,“L.W.”) von King Gizzard & The Lizard Wizard kennt.
So groovy, rhythmisch, hypnotisch und natürlich ordentlich psychedelisch ist auch der zweite Song der Schweizer. Diesmal treffen aber auch noch mithilfe von Rap-Einlagen und verschleppten Beats düstere HipHop-Vibes auf den ausgefallenen Stilmix.
Damit loten sie zum einen die Grenzen westlicher Populärmusik aus, zum anderen arbeiten sie sich textlich erneut an den Krankheiten der westlichen Gesellschaft ab. Auf unverblümte Kritik an Westzentrismus und der Herrschaft des Kapitals grooven Saitün also nun gegen den “materialistischen und übersexualisierten Modus der Selbstdarstellung in den sozialen Medien”, wie die Band im Pressetext erklärt. Passend dazu machen sie im Video auf überspitzt-harte Machos während sie sich im Text mir ironischen Lyrics fragile Mannlichkeitsideale in Frage stellen und das Phänomen der Zensur weiblicher Nippel aufgreifen.
“Street Credibilty” und “Show Me What You Got” werden auch Teil ihres Debütalbums “Al’Azif”, welches noch ohne genaues Datum für 2022 zusammen mit der neuen Single angekündigt wurde.
Video: Saitün – “Show Me What You Got”
Cover & Tracklist – “Al’Azif”
01. “Al’Azif”
02. “Sanatorium”
03. “Stomach Is A Graveyard”
04. “Coban”
05. “ADHD (Take 27)”
06. “Al’Asri”
07. “Street Credibility”
08. “Show Me What You Got”
09. “Imam”
10. “Usta”