Shipwrecks haben es raus, mit der Formel zu spielen. Ihr Postrock besteht aus bekannten Versatzstücken und weiß doch zu begeistern. Es ist aber auch eine Zwickmühle: Lässt man Longtracks auf ein Crescendo zusteuern, wird einem Ideenlosigkeit vorgeworfen. Entscheidet man sich für einen kontemplativen Weg, gilt man flugs als langweilig. Das Geheimnis liegt einfach in der Komposition an sich.
“Monument”, der Vorbote auf das am 10. November erscheinende Debütalbum von Shipwrecks, ist eine starke Komposition. Das Stück ist in Phasen eingeteilt, die man ohne genaueres Hinhören nicht auseinanderhalten kann, vereinzelte Ruhepausen verleiten zum Tagträumen, angedeutete Höhepunkte halten die Spannung aufrecht. Das Video dazu zeigt zwar genretypisch Wälder und Strände in Zeitlupe, gefällt aber durch die Exposition und die nie frontal gezeigte Protagonistin. Das sagt die Band selbst: “Die Ehefrau eines Seemanns macht sich auf den Weg zum Gestade, um ihren lange erwarteten Mann mit einer Umarmung zu empfangen. Doch er wird nie nach Hause zurückkehren.”
Zuletzt war 2015 die EP “Shipwrecks” erschienen, von der die Kölner den Song “El Rupelstilzo” ausgekoppelt hatten.