Viel hätte nicht gefehlt, und wir hätten für unser Titelspecial einen aktuellen Aufhänger gehabt: Wenige Tage vor Drucklegung unserer neuen Ausgabe rang Charles Manson, der frühere Sektenführer und Anstifter zum Massenmord, mit dem Tod. Am Ende kehrte der 82-Jährige relativ lebendig zurück in seine Zelle im kalifornischen Staatsgefängnis San Quentin – ohne Aussicht auf Entlassung, aber im Wissen, im Laufe der vergangenen Jahrzehnte trotz oder gerade wegen seiner Taten zur Pop-Ikone verklärt worden zu sein.
Was dazu beigetragen haben dürfte: Mansons Verbindungen reichen bis zu den Beatles und Beach Boys – und damit zu den größten Bands der Zeit, in der er und seine Gefolgsleute ihre Verbrechen verübt haben. Nicht zuletzt deshalb erzählen wir in unserem “Mord im Rock”-Special die Geschichte der Manson Family und der Blutspur, die sie Ende der 60er durch L.A. gezogen hat.
Um die Beatles geht es an anderer Stelle noch einmal: Auch die Dramaturgie des Attentats auf John Lennon 1980 rollen wir minutiös auf. Ebenso wie die Tat eines anderen verwirrten Ex-Fans: Der Mord an Dimebag Darrell 2004 durch einen früheren Pantera-Fan hat sich bis heute ins Gedächtnis der alternativen Rockwelt gebrannt.
Außerdem Teil des 30-Seiten-Specials: die norwegischen Black-Metal-Morde, die tödliche Romanze von Sid Vicious und Nancy Spungen und die Verschwörungstheorien um den Tod von Kurt Cobain, den manche Nirvana-Anhänger nach wie vor Zweifel nicht für einen Suizid halten. Und natürlich wagen wir auch den Blick über den Tellerrand – immerhin blieben auch andere Genres von Mord und Totschlag nicht verschont. Genau genommen haben solche Fälle in der Musikwelt – so selten sie auch sind – eine traurige Tradition.
Mehr dazu im neuen Heft, das ab heute erhältlich ist.