Closer
Heimatstadt: New York City
Genre: Hardcore, Screamo
Für Fans von: Birds In Row, Loma Prieta, The Tidal Sleep
Closer zeigen im Experiment, dass die Worte “filigran” und “Hardcore” zusammengehen können. Das Trio um Schlagzeugerin und Sängerin Ryann Slauson spielt mit gewaltiger Intensität, zu Slausons markerschütterndem Geschrei reihen sich scheppernde Bass-Riffs, Blastbeat-Ausbrüche und längere Instrumentalpassagen, die den Spannungsbogen richtig anziehen. Nur die Gitarre ist fast immer clean, spielt sorgsam ganz feine Melodien über das vom Bass getragene, minimalistische Soundbett und röhrt nur ganz selten mit sanfter Verzerrung etwas lauter, ohne den Rest der Band dabei akustisch zu verdrängen. Zu den beiden bisher hörbaren Songs ihres kommenden Debütalbums hat Slauson außerdem Visuals gestaltet, die sich aus Ausschnitten von Planet-Erde-Naturaufnahmen und Filmen aus dem Popkulturkanon zusammensetzen, versehen mit martialischen Bildeffekten. “All This Will Be” erscheint am kommenden Freitag.
Video: Closer – “Hardly Art”
Video: Closer – “Gift Shop”
Winter
Heimatstadt: Los Angeles
Genre: Dreampop, Shoegaze
Für Fans von: Beach House, Yuck, Ride
Winter ist das Bandprojekt der Singer/Songwriterin Samira Winter. Die gebürtige Brasilianerin hatte sich schon früh in den Shoegaze verliebt, in Boston ihre ersten Songs ganz klassisch im Schlafzimmer aufgenommen und zog vor einigen Jahren an die Westküste nach Los Angeles, wo sie nun mit relativ fester Bandbesetzung an einem neuen Album arbeitet. Trotzdem muss man bei der Gitarristin nie lange auf Updates warten: Winter veröffentlicht sehr regelmäßig einzelne Songs über all ihre Kanäle, und hört man sich nur die neuesten Drei aus dem vergangenen halben Jahr an, offenbart sich einem ihre große Bandbreite an Sounds. “Jaded” ist der fuzzige 90er-Alternative-Rocker mit rauschendem Dinosaur Jr.– oder Breeders-Charme, “Just Stay” der verträumte, aber treibende Indie-Shoegaze-Song und das auf portugiesisch gesungene “Memória Colorida” die vorsichtig treibende Dreampop-Ballade zum Verlieben. Richtige Gaze-Wände findet man auf ihrem bislang letzten vollständigen Album “Supreme Blue Dream” von 2015, eine neue LP soll in diesem Jahr erscheinen.
Video: Winter – “Jaded”
Video: Winter – “Just Stay”
Stream: Winter – “Memória Colorida”
Black Strike
Heimatstadt: Verviers, Belgien
Genre: Stoner, Alternative Metal
Für Fans von: Soundgarden, Deftones, Kyuss
Auf Black Strikes Debüt-EP springen einem allerhand klangliche Nuancen möglicher Einflüsse auf die Band entgegen. Zum Beispiel im Song “Blackburn”: Da prügeln die Belgier mit voller Helmet-Riffgewalt und typisch wuchtigem Groove los. Dann kommt Sänger Gauthier Dethier ins Spiel, dessen manischer Stakkato-Gesang sofort an Serj Tankian von System Of A Down erinnert (und ähnlich volkstümliche Melodien findet man auch im Opener “Garlic” wieder). Mit einem Kuhglpcken-Breakdown, der ganz offensichtlich an Rage Against The Machines “Killing In The Name” angelehnt ist, steigern sich Black Strike noch einmal in eine mächtige Stoner-Metal-Eskalation. Ziemlich überzeugend, dieses in Eigenregie entstandene Debüt – in den kommenden Monaten soll ein erster Nachfolger erscheinen.