Lion Sphere
Heimatstadt: Berlin
Genres: Progressive Rock, Alternative Rock, Electronica
Für Fans von: Foals, The Intersphere, Explosions In The Sky
Leicht machen Lion Sphere aus Berlin einem eine musikalische Einordnung nicht. Um den Grundpfeiler des Fusion Rock errichtet das Quartett ein quietschbuntes Gerüst aus Alternative-Riffs, Synthie-Klangflächen, Indie-Gestus und progressivem Flair, das an ruhigere Intersphere oder Foals erinnert. Dass die Band diesen komplexen Bau nicht nur auf dem Papier, sondern auch live und in Farbe erstaunlich präzise zum Leben erwecken kann, zeigen die zahlreichen Session-Videos, die bislang als Ersatz für tatsächliche Aufnahmen herhalten müssen – zumindest bis zum Frühjahr, wenn die Debüt-EP von Lion Sphere erscheinen soll. Nichts fürs Nebenbei-Hören, aber definitiv die Beschäftigung wert.
Video: Lion Sphere – “Sisters”
Fuzziebär
Heimatstadt: Braunschweig
Genres: Stoner Rock, Psychrock
Für Fans von: DxBxSx, Red Fang, Monster Magnet
Wüstenkrach mit deutschen Texten – das hat sich bisher außer den Stoner-Punks von DxBxSx noch nicht wirklich jemand getraut. Umso mutiger von Fuzziebär, dieses Experiment mit ihrem Debüt “Lach- und Krachgeschichten” auf satte 70 Minuten auszudehnen, und umso schöner, dass das erstaunlich gut funktioniert. Die Grundlage bilden während der gesamten Laufzeit bis zum Anschlag verfuzzte Wah-Gitarren und Bassläufe. Ergänzt wird die brodelnde Basis durch Ausflüge in Space- und Psychrock (“Furry Love”), Garage-Groove und QOTSA-Gedächtnis-Ooh-oohs (“Links Baby”) und die stellenweise ziemlich wirren Lyrics von Sänger und Gitarrist Ingo über Süßkram (“Stevia”) oder das mangelnde Taschengeld für die neuesten Trends (“Rennrad”). Trotzdem des ganzen Klamauks bleibt “Lach- und Krachgeschichten” ein brutal groovendes Stoner-Monster und Fuzziebär eine Band mit enorm viel Potenzial in der stellenweise ganz schön gleichgeschalteten Heavy-Psychrock-Ecke.
Album-Stream: Fuzziebär – “Lach- und Krachgeschichten”
Iska Dhaaf
Heimatland: Seattle/USA
Genres: Postpunk, Indierock
Für Fans von: Joy Division, El Vy, Bloc Party
Ganz so düster wie bei ihren Vorbildern aus den 80er Jahren präsentiert sich der Postpunk von Iska Dhaaf nicht, dafür aber umso abwechslungsreicher. Neben dem genreüblich pulsierenden Schlagzeugbeat flechtet das Duo aus Seattle, das derzeit für ein paar Wochen in Berlin residiert, auf “Even The Sun Will Burn” hibbeligen Class-Of-’05-Indie, Psych-Versatzstücke und akustische und elektronische Elemente in ihre Tracks ein. Getragen wird der abwechslungsreiche Sound vom warmen Timbre von Sänger und Gitarrist Nathan Quiroga, der schon Macklemore für den Chorus zu “Thin Line” unter dem Namen Buffalo Madonna seine Stimme geliehen hatte und der die unterschiedlichen Songs zu einem atmosphärischen Gesamtpaket verschnürt.