DMA’s
Heimatstadt: Newtown/Australien
Genres: Indierock, Dreampop
Für Fans von: The Libertines, Oasis, Happy Mondays
Der Fokus auf Akustik- statt E-Gitarren ist im waschechten Indierock eher ungewöhnlich. Dennoch schaffen es die DMA’s auf ihrer aktuellen EP trotz Fokus auf selbige einen angenehm beswingten Drive zu kreieren, der besonders auf dem Uptempo-Track “Feels Like 37” enorm in die Beine geht. Dieses Grundrezept würzt das australische Trio mit verhallten Dreampop-Gitarren und stellenweise recht nah am Shoegaze gelagerten Melodieführungen. Das Endergebnis erinnert positiv an die britische Class Of ’95 – die Verbindungslinie zwischen dem australischen Newtown und der Britpop-Hochburg Manchester scheint dann doch kürzer als gedacht zu sein.
Stream: DMA’s – “Delete”
Orca
Heimatstadt: Cleveland/USA
Genres: Posthardcore, Screamo
Für Fans von: La Dispute, Touché Amoré, Suis La Lune
Wem zuletzt die Verzweiflung und der Krach in den Songs von La Dispute fehlte und wer sich Touché Amoré ein bisschen progressiver wünscht, dürfte an Orca seine helle Freude haben. Das Quartett besicht durch die offensichtliche The-Wave-Färbung in der Gesangsdarbietung von Frontmann Ian Herrington und den zwischen druckvollem Hardcore (“Lightning”) und groovigem Rock’n’Roll (“Cowboy”) changierenden Purzelbaum-Riffs von Molly Lape, die nebenbei auch noch für das gesangliche Gegengewicht zu Herrington sorgt. Auch der 90er-Jahre-Screamo hat in aktualisierter Form seine Spuren im Sound von Orca hinterlassen – Suis La Lune und The Saddest Landscape lassen grüßen. Dass die Band dabei nicht zu reinen Kopisten wird, ist fast schon ein kleines Wunder – und wirkt gleichzeitig als ordentlicher Muntermacher für die Posthardcore-Szene.
EP-Stream: Orca – “Alarum”
Trecker
Heimatstadt: Bamberg
Genre: Stoner Rock, Bluesrock
Für Fans von: Fu Manchu, Red Fang, Spiritual Beggars
Ganz so abgehoben wie es der Titel ihrer derzeit noch aktuellen EP “Planet Pluto” vermuten lässt ist der Sound von Trecker dann doch nicht. Vielmehr steht das Trio aus Bamberg mit breitestmöglichen Beinen auf einem Fundament aus Stoner Rock mit Psych- und Vintage-Rock-Einsprengseln – da dürfen dann natürlich auch der Schellenkranz im Opener “Pluto”, die Midtempo-Blues-Licks aus “Stone Pilot” und die psychedelische Fuzz-Orgel aus “King Lui” nicht fehlen. Große Experimente darf man an dieser Stelle zwar nicht erwarten, aber schon im Januar dürfte sich die Frage nach der weiteren Entwicklung von Trecker beantworten lassen. Dann nämlich erscheint das neue Album der Band – und in drei Jahren kann sich schließlich viel ändern.