Bittter
Heimatstadt: Hamburg
Genre: Hardcore, Post-Hardcore
Für Fans von: The Bronx, Gallows, John Coffey
Nach Wavves mit zwei V kommen Bittter mit drei T: Die Hamburger Hardcore-Punks reizen das Bandnamen-Game aus und klingen dabei manchmal so melodisch wie ganz frühe Rise Against, meist aber eher nach zwei Fäusten im Gesicht der Marke The Bronx oder Refused. Und weil sich Bittter gerade nicht auf den AZ-Bühnen Deutschlands austoben können, verausgabt sich die Band in ihren Videos wahlweise in der Sporthalle oder im Proberaum, in dem sie bereits ihr Debüt “Sad Songs For Happy People” aufnehmen konnte. Dabei reicht ihre abwechslungsreiche Krachpalette von dreckigen anderthalb Minuten in “Shower Days” bis hin zu kolossalen Tracks wie “Payable Till Death”.
Video: Bittter – “Shower Days”
Video: Bittter – “Payable Till Death”
Sailor Poon
Heimatstadt: Austin, Texas
Genre: Garage Rock, Post-Punk
Für Fans von: Death Valley Girls, The Coathangers, The Stooges
Sailor Poon sind laut, unverblümt, extrem sarkastisch und halten nichts von Genre-Konventionen, sondern machen sich laut Keyboarderin Sarah Cuk viel mehr darüber lustig. Tracks wie “Be My Dog” spielen so etwa mit dem Titel auf The Stooges an und lassen genau so dreckige Riffs wie die Proto-Punk-Legende erklingen – nur übedreht dann noch das Keyboard und durch den Einsatz ihres Saxofons sind die Viagra Boys auch nicht mehr so fern. “The Post Penetration Appreciation Society” erforscht düstere Post-Punk-Gefilde und ist obendrein eine Anspielung auf die The Reverberation Appreciation Society, die in Austin das Levitation Festival kuratiert. Mit ähnlichem Wortspielen unterstreichen sämtliche Songs ihres Debüts “Sailor Poon’s First Album” (2020) ihre zynisch-feministische Attitüde.
Video: Sailor Poon – “Be My Dog”
Video: Sailor Poon – “Leather Daddy”
Album-Stream: Sailor Poon – “Sailor Poon’s First Album”
Shell Punk
Heimatstadt: Koblenz und Bonn
Genre: Emo, Pop-Punk
Für Fans von: The Get Up Kids, Pentimento, Shoreline
Den Sound, den Shell Punk selbst als “Musik für die Graubereiche, die Übergangsjacken der Emotionen” bezeichnen, würde man eher in Münster statt am Mittelrheingraben vermuten, ist aber genauso von den Referenzgrößen The Get Up Kids und Samiam gezeichnet wie bei ihren Münsteraner Emo-Kollegen von Shoreline oder Great Escapes. Nachdem das Quartett auf seinem Debüt “Everlonging” (2019) eher die sanften Klänge von Thursday anschlug, geht es auf der nostalgischen Single “Surf Blue” schon wesentlich euphorischer zu – mit dem extra Augenmerk für verträumte Pop-Punk-Chöre und Gitarrenpower. Die nächste EP soll auch bereits in den Startlöchern stehen.
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