Pinkwash
Heimatstadt: Philadelphia/USA
Genre: Punkrock, Noiserock
Für Fans von: Karp, Metz, Melvins
Katharsis kann man auf vielen verschiedenen Wegen erlangen. Für Joey Doubek, Gitarrist des Noisepunk-Duos Pinkwash, führt die Reise unweigerlich vorbei an rasiermesserscharfen Riffs und verschachtelten rhythmischen Breaks – oder besser mittendurch. Auf dem aktuellen Album seiner Band, “Collective Sigh”, verarbeitet der Musiker den Tod seiner Mutter, die 2009 an Brustkrebs verstorben war und um die er sich bis zuletzt nahezu im Alleingang kümmern musste. Elegisch oder melancholisch werden Pinkwash dabei in keiner Minute. Vielmehr setzt das Duo auf Selbstreinigung durch noisige, schaurig-schiefe Gitarrenbrocken und Doubeks herausgebellten Gesang, der oft gefährlich nahe am Zusammenbruch steht.
Stream: Pinkwash – “Burning Too”
Motorowl
Heimatstadt: Gera
Genre: Psychrock, Doom Metal
Für Fans von: Graveyard, Spiritual Beggars, Goatsnake
“Lucifer, come take my hand” – ihre Marschroute auf ihrem Debütalbum “Om Generator” geben Motorowl schon mit der ersten Zeile des Titeltracks vor. Dieser fungiert gleichzeitig als Opener der Platte und als Aushängeschild für den Sound des Quintetts. Denn obwohl sich die Band musikalisch grob zwischen doomigen Gitarren und psychedelischen Orgellicks verorten lässt, steckt der schon genannte Teufel auch hier im Detail. Der Einstieg zu “The Highest City Part 2” kommt beispielsweise abgesehen vom Text als rockige Ballade daher, während “Old Mans Maze” NWOBHM-Riffing mit einem wollig-warmen Mantel aus Orgelmelodien umhüllt. Noch gibt es das Album von Motorowl nur auf Bandcamp – bei derartiger Qualität dürfte das allerdings nicht mehr lange so bleiben.
Stream: Motorowl – “Om Generator”
Big Thief
Heimatstadt: Brooklyn/USA
Genre: Indierock, Americana
Für Fans von: Sharon van Etten, Hop Along, Tim Kasher
Für reinen Americana zu schmutzig und schief, für reinen Indierock zu rootsy: Big Thief setzen sich mit ihrem Sound zwischen die Stühle. Damit passt die Band um Frontfrau Adrienne Lenker perfekt zu ihrem Label Saddle Creek, dessen Aushängeschilder und Gründer Tim Kasher und Conor Oberst in gewisser Weise auch Pate für das Debütalbum “Masterpiece” stehen. Die herumtaumelnden, schrägen Gitarren und der folkige Einschlag aus dem Titeltrack beispielsweise wären bei Kashers Solo-Alben keineswegs fehl am Platz gewesen. Seinen eigenen Touch bekommt das Quartett vor allem durch die herausragende Gesangsperformance Lenkers, die zwischen sachter Heiserkeit und exaltierter Melodieseligkeit hin und her schwankt.