Codas
Heimatstadt: Brooklyn/USA
Genre: Post Metal, Industrial
Für Fans von: Jesu, Old Man Gloom, Nine Inch Nails
Wem der Ein-Mann-Post-Metal von Cloudkicker noch zu euphorisch klingt, der wird möglicherweise mit Codas glücklich. Mit seinem Soloprojekt zieht sich Mario Quintero, dessen Band Spotlights wir euch bereits näher gebracht hatten, Riffs und Dynamik zwar auch aus dem schwermütigeren, bissigeren Bruder des Postrock. Dafür flechtet Quintero aber auch immer wieder elektronisch-pulsierende Industrial-Momente wie im mechanischen Duo aus dem Opener “The Sun Martyr” und dem Titelsong seiner aktuellen EP “Currents” ein, oder biegt in Tracks wie “Follow The Blind” in Richtung düsteren Black Metal ab. Leicht verdaulich ist das zwar nicht, die Auseinandersetzung mit dem übellaunigen Gebräu lohnt sich dafür allemal.
EP-Stream: Codas – “Currents”
Psychic Heat
Heimatstadt: Lawrence/USA
Genre: Indierock, Psychrock
Für Fans von: Thee Oh Sees, King Tuff, Jay Reatard
Psychic Heat – passender hätte sich das Quartett nicht benennen können. Denn der sprechende Name illustriert passgenau, was die Band aus Lawrence, Kansas ausmacht: einen Hang zu wabernden 60s-Psych-Grooves, die in “Elixir”, dem ersten Vorabtrack zur kommenden Platte “Sunshower”, von einer treibenden Akustikgitarre und fuzzigen Wah-Wah-Sounds unterfüttert werden. Dem zweiten Teil ihres Namens entsprechen Psychic Heat mit einem staubtrockenen Sound, der so gar nicht zu ihrer geografischen Heimat, dem fruchtbaren Corn Belt im US-amerikanischen Mittleren Westen, passen will, sondern eher zu einem ausufernden Meskalin-Trip in der Wüste Arizonas.
Stream: Psychic Heat – “Elixir”
Blowout
Heimatstadt: Portland/USA
Genre: Punkrock, Indierock
Für Fans von: Chumped, Adventures, Lemuria
Chumped und ihr zu gleichen Teilen sommersonniger wie aufgekratzter Pop-Punk mögen Geschichte sein, mit Blowout könnte eine Band aus dem Hipster-Mekka Portland an dessen Stelle treten. Nach der noch leicht rumpeligen EP “We All Float Down Here” von 2015 schiebt das Quartett um Sängerin und Bassistin Laken Wright ihrem im August erscheinenden Album “No Beer, No Dad” das treibende “Indiana” voraus. Der Song, der sich textlich um Wrights Katze dreht, bringt alles für einen waschechten Sommerhit mit. Angezerrte Indiepunk-Gitarren treffen auf ein nach vorne bollerndes Schlagzeug, zuckersüße Gesangsharmonien und nervös-hibbeligen Drive – wenn das mal auf Albumlänge nicht der ideale Autobahn-Soundtrack des Sommers wird.