Sianvar
Heimatstadt: Sacramento/USA
Genre: Posthardcore, Progressive Rock
Für Fans von: Circa Survive, The Mars Volta, Dance Gavin Dance
Wer hat denn da Circa Survives Anthony Green entführt und in ein Studio eingesperrt? So müßig es manchmal auch ist, ähnliche Sänger miteinander zu vergleichen: Sianvar-Frontmann Donovan Melero muss einfach irgendwo genetisch identisch mit dem Posthardcore-Schamanen sein. Dass es Melero gelingt, trotz nahezu deckungsgleichem Timbre und Phrasierungen seiner Band, für die auch Dance-Gavin-Dance-Gitarrist Will Swan als Gitarrist und gleichzeitig Labelboss fungiert, ein eigenes Leben einzuhauchen, ist nicht zuletzt der Instrumentierung geschuldet. Während “Omniphobia” sich an frickelig-angeproggtem Posthardcore orientiert und rhythmisch vertrackte Beats neben flächige Solo-Gitarren stellt, erinnert “Psychosis Succumbing” gerade wegen des Tremolo-Effekts auf Meleros Stimme stellenweise an die Zeiten, in denen The Mars Volta noch die Dringlichkeit von At The Drive-In im Blut hatten.
Stream: Sianvar – “Omniphobia”/”Psychosis Succumbing”
Church Of The Cosmic Skull
Heimatstadt: Nottingham/Großbritannien
Genre: Vintage Rock, Psychrock
Für Fans von: Black Mountain, King Gizzard & The Lizard Wizard, Thin Lizzy
Allzu viel gibt es von den englischen Vintage-Rockern Church Of The Cosmic Skull noch nicht zu hören. Lediglich ein knapp 90-sekündiger Teaser auf deren Facebook-Seite gibt einen groben Einblick in das, was die Band im September auf ihrem ersten Album auf die Musikwelt loslassen will. Aber alleine in dieser kurzen Zeit kristallisiert sich die Grundidee des Kollektivs heraus, das sich laut eigener Aussage sowohl als Band als auch religiöse Bewegung versteht, die die Menschen zu kosmischer Einheit führen will. Entsprechend seinem trippigen mission statement klingen die Gitarren im Teaser nach einer satten Portion 70s-Rock und Proto-Metal, die Orgel im Hintergrund verspricht Psych- und Prog-Einschlag, während der hymnische Ansatz auch auf eine gute Dosis Psychpop schließen lässt – auch mal schön, wenn eine Band es heutzutage schafft, sich einen gewissen Grad an Geheimniskrämerei zu bewahren.
Stream: Church Of The Cosmic Skull – Albumteaser
The Oklahoma Kid
Heimatstadt: Rostock
Genre: Metalcore
Für Fans von: Architects, Northlane, While She Sleeps
Zum Glück tappen The Oklahoma Kid nicht in die selbe Falle wie viele ihrer Genre-Kollegen. Denn statt ihren sphärischen Metalcore mit cleanem Gesang zu unterspülen, reichern die Rostocker ihre wuchtigen Breakdowns und düsteren Strophen mit einer ordentlichen Portion Djent-Riffing an. In “Scharlatan” lässt das Quintett sogar kurze Blackgaze-Momente zwischen Gitarrengewittern und den angenehm heiser herausgerotzten Vocals von Sänger Tomm Swasthik durchblitzen. “Scharlatan” stammt von der drei Songs umfassenden “Doppelganger”-EP, die die Band Ende vergangenen Jahres in Eigenregie herausgebracht hatte. Wenn The Oklahoma Kid ihre Genre-Blaupause weiterhin so angenehm ausdifferenzieren, dürfte der erste professionelle Release nicht mehr lange auf sich warten lassen.