Twist
Heimatstadt: Toronto/Kanada
Genre: Indierock
Für Fans von: Garbage, Potty Mouth, Best Coast
Ganz so sonnig wie Best Coast klingen Twist zwar nicht, aber ein Stück weit erinnert die Stimme von Frontfrau Laura Hermiston dann doch an den lässigen Vortrag von Beth Cosentino, und auch musikalisch verschreibt sich die Band aus Toronto nach vorne preschendem Indierock. Diesen reichern Hermiston und Co. allerdings mit einer gehörigen Portion unterschwelliger Ungemütlichkeit an: die Gitarren huldigen dem Fuzz-Pedal und janglen um die Wette, den Zuckergehalt in den Vocals gleicht Hermiston mit fein gemahlenem Pfeffer a la Shirley Manson oder Courtney Love aus, und der Beat gerade in der zweiten Auskopplung aus dem kommenden Album “Spectral” spitzt den pointierten Indierock durch Handclaps und marschierende Psychrock-Drums weiter zu.
Stream: Twist – “Bleached”
Lost Boy?
Heimatstadt: New York/USA
Genre: Indierock, Garagerock
Für Fans von: Ty Segall, The Thermals, Titus Andronicus
Direkt auf Kassette aufgenommene Songs, ein Projekt-Kopf und unzählige rotierende Musiker und eine Underground-Gefolgschaft: die Parallelen zwischen Lost Boy? und Garage-Wunderkind Ty Segall sind nicht von der Hand zu weisen. Erst 2015 hatten Bandchef Davey Jones und seine Gastmusiker ihr Debütalbum veröffentlich, schon jetzt soll mit “Goose Wazoo” ein Konzeptalbum folgen, das sich um eine klassische Detektivgeschichte dreht. Den Soundtrack dazu liefert rumpeliger LoFi-Indierock, den man als Thermals-, Titus-Andronicus- oder Pavement-Fan sofort ins Herz schließt, egal ob er knackig und treibend wie in “It Before” oder poppig-janglig wie im Titeltrack durch die Boxen scheppert.
Stream: Lost Boy? – “It Before”
Ghost Gum
Heimatstadt: Philadelphia/USA
Genre: Indierock, Shoegaze
Für Fans von: Pity Sex, Turnover, Title Fight
Nicht umsonst zählen Ghost Gum Joy Division zu ihren Einflüssen, denn gerade der kühle Timbre von Frontmann Arik Dayan erinnert durchaus an Ian Curtis’ prägenden Vortragsstil. Anstatt sich dem gerade zu Hochform auflaufenden Postpunk-Revival anzugliedern, breitet die Band aus Philadelphia allerdings lieber verschiedenste tonale Spielzeuge auf ihrem Soundteppich aus. Die verhallten Gitarren entspringen modern interpretiertem Shoegaze, wie ihn beispielsweise Title Fight spielen, der Doppelgesang von Dayan und Gitarristin Carolyn Hayes könnte so auch im treibenden Indierock von Pity Sex stattfinden, und ein unpeinliches Gitarrensolo schmuggelt das Quartett auch noch in ihren Album-Vorboten “More” – und mehr möchte man danach wirklich hören.