Sex Stains
Heimatstadt: Los Angeles/USA
Genre: Punkrock, Postpunk
Für Fans von: The Julie Ruin, The Coathangers, Screaming Females
Wenn man sich mit der Riot-Grrrl-Bewegung und dem daraus entstandenen selbstermächtigenden, feministischen Punkrock beschäftigt, kommt man an Allison Wolfe nicht vorbei. Seit ihrer Zeit bei Bratmobile hat die Musikerin zahlreiche Alben mit den verschiedensten Bands veröffentlicht, jetzt folgt mit dem gleichnamigen Debüt von Sex Stains ein weiteres, das den lärmenden Punk der 90er konsequent weiterdenkt. Das heißt konkret: mehr Melodiegefühl und Pop bei gleichbleibend schlechter Laune. Davon zeugt schon das kämpferisch betitelte “Don’t Hate Me ‘Cuz I’m Beautiful”. Darin schlängeln sich rotzig-garagige Gitarren um Wolfes hypernervösen Gesang, während das postpunkige Schlagzeug den gerade mal 60-sekündigen Track unbarmherzig nach vorne schiebt. Mehr davon gibt es in knapp zwei Wochen zu hören, wenn die Platte via Don Giovanni erscheint.
Stream: Sex Stains – “Don’t Hate Me ‘Cuz I’m Beautiful”
Luxury Death
Heimatstadt: Manchester/England
Genre: Indierock
Für Fans von: Mates Of State, Someone Still Loves You Boris Yeltsin, Slingshot Dakota
Mit Nai Harvest hat die Musikwelt zwar eines der interessantes Emo-Shoegaze-Duos der jüngeren Geschichte verloren, Sänger und Gitarrist Ben Thompson sorgt jedoch für musikalisch anders ausgerichteten, aber mindestens adäquaten Ausgleich. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Meg Williams hebt er das Duo Luxury Death aus der Taufe, das musikalisch eher im Indierock wildert; die Synthie-Einsprengsel in der ersten Auskopplung “Radiator Face” klingen nach Slingshot Dakota, der sachte pulsierende Sound nach den ruhigeren Momenten von Best Coast – und das LoFi-Indie-Gesamtpaket nach etwas, das auch auf Albumlänge gut funktionieren dürfte.
Stream: Luxury Death – “Radiator Face”
Silent
Heimatstadt: Baja California/Mexico
Genre: Postpunk, Punkrock
Für Fans von: Nick Cave, Wovenhand, Beastmilk
Der Freistaat Baja California verortet sich kulturell und geografisch ziemlich genau zwischen Kalifornien und Mexiko. Eine ähnliche Art Zwischendasein verarbeiten auch die von dort stammenden Silent in ihrer Musik, die sich nicht auf einen bestimmten Stil festlegen lassen und so gar nicht nach dem sonnigen “Mexicali” klingen will. Auf der aktuellen Auskopplung “Self” scheint so mal der düstere Timbre von Nick Cave durch, mal überschlägt sich Sänger Jung Sing in Richtung Postpunk im Stil von Beastmilk, während ihm die restliche Band ein dunkelschwarzes Goth-Punk-Fundament für seinen fiebrigen Vortrag baut.