Tanukichan
Heimatstadt: Oakland/USA
Genre: Shoegaze, Singer/Songwriter
Für Fans von: Pity Sex, Cocteau Twins, Lush
Auch wenn sich die Gitarren auf der Debüt-EP von Tanukichan genregemäß zu einer wabernden Wall Of Sound aufschichten und gerade im Titeltrack “Enough” von nervösem Midtempo-Schlagzeugspiel nach vorne geschubst werden, steht die Stimme von Hannah van Loon für wallenden Shoegaze ungewohnt weit im Vordergrund. Der Verzicht auf überbordenden Hall ist in dem Fall jedoch eine gute Entscheidung. Denn van Loons sehnsuchtsvoll-getragener Gesang fungiert beinahe als weiteres Instrument, das nicht nur die engmaschigen Soundwände um einen weitere Geräuschquelle erweitert, sondern für sich steht und den schlafwandelnden Dreamgaze so schlagartig wachrüttelt.
Video: Tanukichan – “Enough”
Slow Bullet
Credit: Anthony Willems
Heimatstadt: Racine/USA
Genre: Indierock, Emo
Für Fans von: Dikembe, You Blew It!, Modern Baseball
Das Städtchen Racine in Wisconsin ist ein weiterer gelungener Beweis dafür, dass ländliche Idylle oder Kleinstadtromantik gerade für Musiker eher Qual als Segen sind – im Gegenzug aber außergewöhnliche Songs produzieren können. Sam DeBurgh alias Slow Bullet kanalisiert den Alltagstrott auf “Still Close Enough To Go Back” in elf musikalische Schlaglichter, in denen er persönliche Geschichten auf allgemeingültige Aussagen münzt. Seine mal hochmelodische, mal am Geschrei halb zerbrechende Stimme bettet DeBurgh dabei auf eine Mischung aus Klavier- und Akustikgitarreneinsprengseln, grüblerischem modernen Emo und treibendem Indierock wie es beispielsweise You Blew It! und Modern Baseball schon vorgemacht haben.
Album-Stream: Slow Bullet – “Still Close Enough To Go Back”
Degraey
Heimatstadt: Barcelona/Spanien
Genre: Post Metal, Postrock
Für Fans von: Isis, Pelican, Mogwai
Carontte sind im VISIONS-Kosmos längst keine Unbekannten mehr, jetzt aber offenbar endgültig Geschichte. Denn Schlagzeuger und Sänger Cesar Perals hat mit Degraey jetzt ein neues Steckenpferd, bei dem er erneut den mal ätherisch über den Songs schwebenden, mal brachial mittendurch pflügenden Gesang übernimmt. Instrumental wechselt das spanische Quartett wie auch sein Vorgänger leichtfüßig zwischen rhythmisch vertracktem Postrock, wuchtigem Post Metal und dem ein oder anderen Stoner-Ausflug, ohne dabei auch nur einmal Luft zu holen. Paradebeispiel dafür ist “In My Struggle”, das zu Beginn jazzigen Postrock ausbreitet, bevor der Track gegen Ende in schleppendes Sludge-Riffing ausbricht.