Vier Tage, an denen ein Highlight das nächste jagte, gehen zu Ende. Im FZW werden die letzten Reste aufgeräumt und wir in der Redaktion werden uns nicht einig, welches Konzert wir am besten fanden, was wohl daran liegt, dass mit dem bunt gemischten Programm für jeden Musikgeschmack etwas dabei war.
Auf eines können wir uns allerdings einigen: Der letzte Abend hätte nicht schöner sein können. Torpus & The Art Directors aus Hamburg verbreiteten mit ihrem Folk-Pop, der stellenweise Mumford & Sons sehr ähnlich klingt, eine warme und gemütliche Atmosphäre.
Diese löste sich aber spätestens dann in Luft auf, als Jan Windmeier nach der Umbaupause “Wir sind Turbostaat und jetzt kommen 50 Minuten Punkrock!” ins Mikro schrie. Die Flensburger Deutschpunker machten ihre Fans mit ihrem Auftritt gleich doppelt glücklich: Zum einen, weil sie nach langer Studiopause endlich wieder einen Auftritt im Ruhrpott spielten und zum anderen, weil sie gleich einen der neuen Songs aus dem Studio mitgebracht hatten. Die Erwartungen an das neue Material wurden nicht enttäuscht.
“Wir spielen unsere Balladen seit neustem am Anfang statt als Zugabe, damit nicht alle Männer ‘Ich warte im Auto, Schatz!’ rufen und vor dem Ende abhauen.”, erklärte Markus Wiebusch kurze Zeit später Kettcars Plan für den Abend. Obwohl dem Frontmann beim letzten Westend-Auftritt im Jahr 2009 die Akkorde von “Volle Distanz” nicht mehr eingefallen waren und er sich deshalb auch in diesem Jahr Sorgen machte, lief gestern alles glatt und Wiebusch sammelte noch ein paar Publikumspunkte, indem er den BVB lobte.
Nach ihrem mehr als einstündigen Set fuhren Kettcar noch ein letztes Mal die Landungsbrücken raus und dann verklangen die letzten Akkorde auf dem diesjährigen Westend Festival.
Allerdings nicht für lange, denn am Mittwoch steigt die Westend Reprise mit den Grunge-Pionieren Soundgarden, die wir für ein exklusives Konzert nach Deutschland holen konnten.
Uns hat das Wochenende unglaublichen Spaß gemacht und wir haben uns über jeden gefreut, der uns an unserem Stand besucht hat, um ein bisschen mit uns zu plaudern. Wir sehen uns im nächsten Jahr!
Live-Mitschnitte und Interviews der ersten drei Tage findet ihr auf der Homepage vom WDR Rockpalast.
Fotos: Jan Schwarzkamp