Eine ehemalige Partnerin des Zulu-Sängers Anaiah Rasheed Muhammad hatte bereits am 8. März via Instagram ein Statement veröffentlicht, das ihn unter anderem der häuslichen Gewalt, des Groomings und des psychischen und sexuellen Missbrauchs bezichtigt. Sie berichtet von Gewalt, die Muhammad als “spielerisch” abgetan und sie mit merklichen körperlichen und psychischen Schäden zurückgelassen habe.
Sie habe sich daraufhin einer Person anvertraut, die ebenfalls Opfer seines gewalttätigen Verhaltens gewesen sein soll und so ein missbräuchliches Verhaltensmuster aufgedeckt, was weit über sie hinausgehen soll. Daraufhin habe sie angefangen, sich zu wehren. Was folgte, ist nach Angaben des Opfers eine monatelange Hetzjagd – Personen aus Muhammads Umfeld und auch Teile der Band sollen sie auf der Straße, telefonisch und im Internet belästigt haben. Ohne Namen zu nennen, spricht sie außerdem von einem Mitglied der Band, das zu ihr gehalten habe und daraufhin von Muhammad rausgeworfen worden sei. Als besagte Person meldete sich später Don Brown, Zulus Ex-Drummer, mit einer Instagram-Story zu Wort, mit der er die Geschichte des Opfers implizit bestätigte.
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“Seine Weigerung, sich zum einen einzugestehen, was er für einen Schaden angerichtet hat und zum anderen, sich zu überlegen, welche Maßnahmen er ergreifen will, damit so etwas nie wieder vorkommt, macht ihn zutiefst toxisch und gefährlich, insbesondere für Schwarze Frauen: Eine Community, die sich als Pro-BIPoC, für Liberalismus und gegen das Establishment positioniert und deren Plattform er sich bedient, verdient Gerechtigkeit und Wiedergutmachung”, so Muhammads ehemalige Partnerin.
Ex-Zulu-Sänger verteidigt sich
Nach dem Statement, das der Sänger zwei Tage später veröffentlichte, kann von Einsicht oder Wiedergutmachung kaum die Rede sein: Er bezeichnete die Anschuldigungen, die gegen in erhoben wurden, als falsch, äußerst bedenklich und rufschädigend. Er wäre nie mit der Frau in einer romantischen Beziehung gewesen, sein vom Opfer dargestelltes Verhalten ginge gegen seine moralischen und religiösen Werte und Vorstellungen und er sei immer zu Gesprächen und Mediationen in angemessenem Rahmen bereit gewesen –kurzum, er streitet jeglichen Vorwurf ab. Auf Browns Ausstieg aus der Band ging er allerdings nicht ein.
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Band pausiert, schmeißt Sänger raus
Zulu wollten ursprünglich die geplante Lateinamerika-Tour mit Muhammad spielen, doch die wachsende Sorge von Promotern, Bands und Fans ließ sie umdenken: Die restliche Band veröffentlichte ein weiteres Statement, in dem sie die Trennung von Sänger Muhammad, sowie die Pausierung des gesamten Bandprojekts bekanntgaben und jegliches Wissen über die Härte der Vorfälle abstritten – laut des Posts habe Brown die Band aufgrund von terminlichen Unstimmigkeiten verlassen. Zulus einziges und vorerst letztes Album “A New Tomorrow” erschien 2023.
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