In der dreiviertelstündigen Auseinandersetzung gibt keiner klein bei, was den Unterhaltungsgrad konstant hebt. Der unberechenbare Patton und die DJ-Heroes aus New York spielen sich so sehr in Rage, dass das Resultat ein Schlachtengemälde ist. Zum Schauplatz wählt man das Territorium angestaubter Kriegsfilme, aus denen ein Intro-Dialog die Marschrichtung bläst: “What would you do if a vicious enemy suddenly started coming at you, armed to the teeth and ready to kill you?” Man beschnüffelt sich mit “Get Up, Punk”, ein Song im Stilmix von Tricky und Crystal Method. Und schon verfängt sich der Hörer im Irrgarten verschlungener Kombinationen, bei denen die X-Ecutioners ihre Turntables zum Glühen bringen: “Modified Combined Obstacle Overlay” reißt die Stimmung auf, macht sie instabil. Stile fließen wie Primärfarben ineinander über, wechseln wie beim Radiosuchlauf, Spuren überlagern sich. 50er, Bossa, Jazz, Disco – die X-Ecutioners wechseln im Schnelldurchlauf, während Patton im Dickicht aus Beats, Scratches und Samples ein Hintertürchen öffnet und ins Innere dringt. Schamlos jongliert er mit Einzelteilen, spielt mit ihnen, ändert sie und ordnet sie neu. Ständig auf der Suche nach chemischen Verbindungsstücken rast man vor und zurück, mischt hier herum, quetscht dort was aus und steht plötzlich still, dreht einen Loop bis zur nächsten Kernschmelze: “L.O.L. – Loser Online”, der Höhepunkt im Schlussteil – ein beißender Hohn auf Internet-Pornografie.