Man möchte sich ja auch nicht wirklich mit aller Gewalt um Kopf und Kragen formulieren, aber so fett (um Gottes Willen!) haben Sleater-Kinney überhaupt noch nie geklungen. Flaming Lips-Produzent Dave Fridmann kann nicht nur orchestral-psychedelisch, sondern hat dem Trio einen dichten, energetischen Sound verpasst, der, ohne die Wogen zu glätten, die Energie und den Drive von “The Woods” hervorragend kanalisiert und das rauschhaft-intensive Element der Damen geschickt zu betonen weiß. Wo gerade in der Frühphase oftmals plakative Haltung und latent nervige Hysterie im Mittelpunkt (und schlimmstenfalls im Wege) standen, regiert heute klassischer, abwechslungsreicher und schwer drückender Indierock, der in allerbester Weise an PJ Harveys “Rid Of Me”-Zeiten gemahnt. Solange man sich in den Gitarrenwänden und Trommelsperrfeuern des elfminütigen “Let’s Call It Love” oder im angezerrten Psycho-Folk von “Modern Girl” verliert: ob das nun Frauenrock oder zufällig Rock von Frauen ist, sollte 2005 nun wirklich niemanden mehr ernsthaft interessieren, oder?
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