Alice In Chains
Dirt (Platten der Neunziger)
Schon mit ihrem ersten Album “Facelift” waren Alice In Chains wie ein Komet am Seattle-Himmel aufgetaucht. Im Nachhinein betrachtet schon sehr eigenartig. Ende der Achtziger als reine Poser-Kapelle gestartet (ähnlich wie von Pantera gibt es auch von Alice In Chains schöne Fotos mit Lippenstift und Eyeliner), hatte sich das Quartett durch die konsequente Weiterentwicklung ihres Stils in die erste Liga katapultiert. Auf den frühen Demos noch brav und ohne viel Biss, kombinierten sie später ihren doomigen Hardrock-Sound mit dem zweistimmigen Gesang von Layne Staley und Gitarrist Jerry Cantrell. Richtig perfekt wurde die Mischung aus schnellen Rockern und langsamen Depri-Orgien dann auf “Dirt”. Und die fette Produktion von Dave Jerden hat nicht nur meiner Autoanlage Schwierigkeiten bereitet. Promotet wurde das beste Alice-In-Chains-Album schon früh durch den “Singles”-Soundtrack, auf dem sie dann auch gleich eines ihrer besten Stücke beisteuerten: “Would?” bzw. der anderthalbminütige Ausschnitt im besagten Seattle-Film sollte meinen besten Freund dazu bringen, gleich dreimal hintereinander in ein Dortmunder Programmkino zu rennen – außerdem kenne ich bestimmt fünf Leute, die das Alice-In-Chains-Logo für immer am Körper tragen. “Dirt” ist zwar nicht unbedingt ein textlich leicht verdauliches Album – handelt es doch hauptsächlich von der Drogensucht Staleys -, aber trotzdem vollgepackt mit ergreifenden Momenten. Leider hat die Band dies nur auf der '92er-Tour mit den Screaming Trees live umsetzen können. Und zur jetzigen Bandsituation ist in diesem Magazin schon genug geschrieben worden. Eine traurige Geschichte.
weitere Platten
Rainier Fog
VÖ: 24.08.2018
The Devil Put Dinosaurs Here
VÖ: 24.05.2013
Black Gives Way To Blue
VÖ: 25.09.2009
Live
VÖ: 04.12.2000
Unplugged
VÖ: 30.07.1996
Alice In Chains
VÖ: 03.11.1995
Jar Of Flies (EP)
VÖ: 21.01.1994
Dirt
VÖ: 06.10.1992
Sap (EP)
VÖ: 04.02.1992
Facelift
VÖ: 04.09.1990