Womöglich liegt das Dilemma darin begründet, dass sich ihr Stil so schwer fassen lässt. Clutch spielen auch auf Album Nummer sieben Musik, an der Kollegen großen Spaß haben sollten: Plötzliche Richtungswechsel, ein unerschöpfliches Repertoire an Stilen, dicke Riffs und viel Gejamme gehören dazu. Doch was im Selbstverständnis der Band als klarer Vorteil durchgeht – sich musikalisch nicht auf das Nächstliegende, nämlich Stoner-Blues-Rock in Zeiten nach Kyuss, eingrenzen zu lassen –, verstört den in Genres denkenden Zuhörer. Auch “Robot Hive/Exodus” klingt manchmal wie eine swingende Version der Spiritual Beggars (“Pulaski Skyway”), aber daneben tauchen noch viele Versatzstücke mehr auf: Stakkato-Bassläufe, die auch RATM gespielt hätten, oder blueslastige Einlagen mit Orgel-Unterbau (“Who’s Been Talking?”). Am Anfang von “Gullah” hat man gar einen zusammengekauerten Herrn Rollins vor Augen. Allem zugrunde liegt stets eine Essenz von krautigem Redneck-Rock, den man sich als Nicht-Fan auch beim besten Willen schwerlich wird schönhören können. Ein Übriges trägt Frontmann Neil Fallon bei, der sich mit seinem markant-sonoren Organ durch die dreizehn Songs singt, brüllt und spricht. “Robot Hive/Exodus” verlangt einem zur völligen Entfaltung schon mehrere konzentrierte Hördurchlaufe ab. Die Frage ist, ob man das mitmacht.
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