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    Wu-Tang Clan
    Enter The Wu-Tang (36 Chambers) (Platten der Neunziger)

    VÖ: 09.11.1993 | Label: Loud
    Text: Ingo Neumayer | Erschienen in: VISIONS Nr. 88

    Das wichtigste und vielleicht beste HipHop-Album der Neunziger macht klar, dass Underground und Platinstatus kein Widerspruch sein müssen.

    Kennt jemand zufällig den reichlich dämlichen Kriegsfilm „Die Wildgänse kommen”? Ein B-Movie mit Staraufgebot, den ausschließlich Männer gut finden: Roger Moore, Hardy Krüger, Richard Widmark, Stewart Granger und vier andere bekannte Mimen, deren Namen mir gerade nicht einfallen, befreien einen afrikanischen Contra-Führer und machen mit grimmig geladenen Mi(e)nen klar, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist. Ich weiss ja nicht, ob die Staten Island Crew des Wu-Tang Clans ihren vernebelten Hirnen etwas anderes als Kung Fu-Streifen zumutet, aber wenn sie diesen Film kennen, dann lieben sie ihn. Definitiv. Mit den Wus ist schließlich auch nicht zu spaßen – jeder weiß: „Wu-Tang Clan Ain’t Nuthing Ta Fuck Wit”, auch sie sind ein Star-Ensemble erster Güte, deren neun Namen (bzw. damals nur acht, da Masta Killa noch nicht in den inneren Zirkel aufgenommen war) nur geübte Fans ohne Stocken runterrattern können. Und eine Frau, die richtig intensiv dem Wu-Kult huldigt, ist mir auch noch nicht begegnet. Der Wu-Tang Clan hat mit diesem Album die HipHop-Welt maßgeblich verändert, vielleicht sogar gerettet – zumindest vor dem zeitgleich operierenden G-Funk-King Dr. Dre. Sowas hatte man noch nie gehört: 8 MCs, einer begabter und charismatischer als der andere. Eine durchgeknallt-spröde, ultra-reduzierte und dennoch unglaublich funkige Produktion von RZA, die ihn aus dem Stand auf den Thron des einflussreichsten Producer der Neunziger hievte. Längst zu Klassikern gewordene Hits wie „Shame On A Nigga”, „C.R.E.A.M.”, „Bring Da Ruckus” oder „Protect Ya Neck”. Damals tat man die Sprüche von der „Wu World Domination” als Gefasel ab, doch nach 12 Soloalben, einem Nachfolge-Doppelalbum, unzähligen Produktion aus dem weiteren Kreis, einer Klamottenlinie und einem Playstation-Spiel lacht wohl keiner mehr über die unterhaltsamsten Allmachtsfantasien, seit es HipHop gibt.

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