Eff-Eff verbreiten 2005 eine tragische Hoffnungslosigkeit. Die betrifft vor allem sie selbst, denn die Lorbeeren dieser ehemals wichtigen Band inmitten einer (damals) stagnierenden Metal-Szene sind längst dahin. Als durchaus aufrichtige Krachkünstler wissen sie natürlich um den Ballast rückwärtsgewandter Erwartungen, der da innen wie außen an ihnen hängt. So trennen sie sich auf “Transgression” weitgehend vom Industrial-Erbe, das zum Verhängnis zu werden droht. Aber was bleibt, wenn sie reinen Tisch machen, den Maschinenpark ausmustern, auf Handarbeit setzen und sich im klassischen Songwriting versuchen? Leider nicht viel mehr als durchschnittliches Schmiedehandwerk und ein paar offensichtlich fremde Federn. Weite Teile von “Transgression” sind vertonte Ödnis. Das beginnt im Titeltrack und hört erst kurz vor Schluss wieder auf, wenn mit “Supernova” und “I Will Follow” zwei spritzig arrangierte Popnummern den Einheitsbrei aufquirlen. Ex-Faith No More-Basser Billy Gould steuerte Songideen für “Transgression” bei, berichtet der Waschzettel im Nebensatz. Weiß der Teufel, ob nicht gerade an diesen beiden pinkfarbenen Punk-Songs ein wenig fremder Glanz klebt. Ansonsten leiert sich Burton C. Bell nämlich durch die banale Refrainarbeit, für die er, neben seinen blutarmen Growls, legendär geworden ist. Selbst das Riffing leidet unter dem Aufmerksamkeitsdefizit: Bei Labelkollegen wie Soulfly, Killswitch Engage oder Chimaira hat man viel der Substanz auf “Transgression” längst gehört. Diagnose: Maschinen abschalten! Der Patient ist tot.
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