Zum Auftakt setzt es vier betäubende Basshiebe. Nach hinten taumelnd hören wir das nahe Geheul der Luftschutzsirene. Was, Krieg? Der Weltuntergang? Wo bin ich? Welcome to Brooklyn, Motherfucker! Wir schreiben das Jahr 2005, auch wenn Biohazard nicht so klingen. Scheiß auf den Zeitgeist – das hier ist der bewährte Soundtrack zur letzten rabenschwarzen Nacht vor der Apokalypse. Evan Seinfeld schlägt immer noch unerbittlich auf seinen Bass ein und blafft im dumpfen Timbre Schlagworte wie “Lie”, “Die”, “Alone” oder “Hate” in die Finsternis. Billy Graziadei faucht dazu im Brustton purster Verzweiflung Phrasen oder Songtitel wie “Filled With Hate”, “The Fire Burns Inside” oder “Kings Never Die” ins Nirgendwo. Danny Schuler hämmert jedem der zehn reduzierten, kompromisslosen Fieslinge ein unbeugsames Rückgrat ein. Ob das zeitlos ist oder schlichtweg obsolet, eine Zumutung oder einfach nur oldschool? Diese Frage schlucken wir runter. Pionierarbeit haben Biohazard längst geleistet, den 1992-er Meilenstein “Urban Discipline” hat keiner vergessen. Courage bewiesen haben sie auch 1996, als sie den furchtlosen, hakenschlagenden “Mata Leao” auf die überforderte Slamdance-Crowd hetzten. “Means To An End” ist der achte Anschlag, der auf das Konto der New Yorker geht. Es soll der letzte sein. Das endgültige Beben dauert keine 34 Minuten, dann herrscht plötzlich Stille. Man will mehr hören, alles noch mal von vorne. Wann war das bei einem Biohazard-Album zuletzt der Fall?
weitere Platten
Reborn In Defiance
VÖ: 20.01.2012
Kill Or Be Killed
VÖ: 27.01.2003
Uncivilization
VÖ: 10.09.2001
Mata Leao
VÖ: 30.11.1999
New World Disorder
VÖ: 01.01.1999
State Of The World Address
VÖ: 29.04.1994
Urban Discipline
VÖ: 08.11.1992
Urban Discipline (Platten der Neunziger)
VÖ: 08.11.1992