Daft Punk
Homework (Platten der Neunziger)
Was für ein Einstand! Da entdecken die beiden Ex-Punker Thomas Bangalter und Guy-Manuel de Homem-Christo urplötzlich ihr seligmachendes Heil in der House-Musik und revolutionieren damit mal eben so im Vorbeigehen nicht nur die komplette Clubmusik-Szene ihres Heimatlandes Frankreich, sondern die ganz Europas gleich mit. Ihr unprätentiöser Umgang mit den Stilelementen, mit denen sich die Stars der House-Szene immer wieder gegenseitig kopieren und mehr oder weniger totlaufen, erwirkt die Innovation, die man so lange vermisst hatte. Die treibenden und zugleich auch für Nicht-Houser extrem gefälligen Beats, die Mischung aus technoidem Sequencer-Gefiepse, Electro Funk und eigenwilligem Arrangement überzeugt dies- und jenseits der eingeschworenen Club-Gemeinschaft derart viele Menschen, dass man hier ruhig von einer der größten Sensationen der Dancemusik sprechen darf. Plötzlich wird die Elektronik-Szene Frankreichs nicht mehr nur über Laurent Garnier definiert, sondern etabliert sich mit Daft Punk und Nachfolgeacts wie Stardust oder Alex Gopher als feste Größe auf der weltweiten Tanz-Landkarte. Nicht weniger als fünf – allesamt erfolgreiche – Singles werden in den darauf folgenden Monaten aus dem Album ausgekoppelt („Da Funk”, „Around The World”, „Burnin’”, „Indo Silver Club” und „Revolution 909″), die mit ihrer großen Charts-Tauglichkeit bei gleichzeitigem Underground-Appeal und mit ihrer sehr speziellen Video-Optik Techno-Freaks, Gitarren-Addicts und Mainstream-Hörer gleichermaßen zu begeistern wissen. Und wer bislang dachte, Housemusik sei nur etwas für Ecstasy-geschwängerte Clubs, wird von diesen beiden Pariser Querköpfen so lange eines Besseren belehrt, bis auch der letzte Zweifler überzeugt ist, beschwingt die Disco-Stepper anzieht und den Travolta gibt.
weitere Platten
Random Access Memories (Jubiläums-Edition)
VÖ: 12.05.2023
Random Access Memories
VÖ: 17.05.2013
Tron Legacy
VÖ: 10.12.2010
Human After All
VÖ: 14.03.2005
Discovery
VÖ: 12.03.2001
Homework
VÖ: 15.01.1997