Nirvana
Nevermind (Platten der Neunziger)
Im Zusammenhang mit “Nevermind” erinnere mich ich an eine Szene, die ich allerdings erst später richtig einordnen konnte: An einem Samstagabend im Dortmunder “Spirit” standen ungefähr zwanzig Menschen hufescharrend vorm DJ; ein Minute zuvor lief – zwei Wochen vor Veröffentlichung des Albums – der Song, der die Rockwelt verändern sollte wie kein anderer in den Neunzigern: “Smells Like Teen Spirit” wurde zur Hymne einer Generation, die nicht wusste, was sie aus sich machen sollte. Auch wenn Titel (abgeleitet von einem amerikanischen Teenie-Deo) und Text (gab selbst der Bravo-Redaktion damals Rätsel auf) nicht wirklich eine Aussage hatten – genau das war die Aussage. Kurt Cobain, Krist Novoselic und Dave Grohl wurden – angeblich unfreiwillig – zu Superstars, obwohl der Geldschein auf dem Front- und Cobains Stinkefinger auf dem Innencover eigentlich schon alles sagen: Band und Plattenfirma waren sich ihrer Sache sicher. Die Songs stimmten einfach, passten zum Zeitgeist und wurden auch nicht umsonst später so oft gecovert. Für Puristen ist “Nevermind” natürlich schlechter, weil kommerzieller als der Vorgänger “Bleach”. Was die Auswirkungen angeht, dürften sich allerdings alle einigen können: Ohne diese zwölf wunderschönen Popsongs im Gitarrengewand wäre die Welt um eine Attraktion ärmer. Nur schade, dass Kurt Cobain zum Schluss die Lust an der Musik im Allgemeinen und am Leben im Besonderen verloren hatte.
weitere Platten
In Utero (30th Anniversary Edition)
VÖ: 27.10.2023
Live At Reading
VÖ: 03.11.2009
With The Lights Out (Boxset)
VÖ: 22.11.2004
Nirvana (Best-of)
VÖ: 28.10.2002
From The Muddy Banks Of The Wishkah
VÖ: 01.10.1996
MTV Unplugged In New York
VÖ: 01.11.1994
In Utero
VÖ: 21.09.1993
Incesticide
VÖ: 14.12.1992
Nevermind
VÖ: 24.09.1991
Bleach
VÖ: 15.06.1989