Das Debüt von Haste The Day aus Indianapolis trug mit “Burning Bridges” nicht zufällig den gleichen Titel wie eines der frühen Alben von Arch Enemy. Musikalische Ähnlichkeiten waren offenkundig, denn melodisches Riffing, gehöriger Druck und eine progressive Einstellung gegenüber dem eigenen Sound bestimmten diese stark europäisch klingende Platte. Mit ungezwungenen Songs, die sich zu gleichen Anteilen aus Hardcore- und Metal-Zitaten zusammensetzten, konnten die fünf weit mehr als einen Achtungserfolg verbuchen. Auf der zweiten LP “When Everything Falls” behalten Haste The Day ihre Marschrichtung folgerichtig bei, relativieren zugunsten noch eingängigerer Refrains nur geringfügig die Härte. Obschon sie die melodisch orientierten Passagen ausgeweitet haben, bleiben Haste The Day weit davon entfernt, zahm oder gewöhnlich zu klingen. Vielmehr stellen sie unter Beweis, dass eingängiger Metal-Core nicht zwangläufig auf einem Hart-Zart-Schema basieren muss und auch über weite Strecken ohne Mosh-Parts auskommen kann. Die Orientierung am europäischen Melodic-Death und bewusste Forcierung toller Metal-Hymnen ermöglicht das. “When Everything Falls” ein rundum gekonntes Album, das bis zum Goo Goo Dolls-Cover “Long Way Down” überzeugt. Dem können sogar Trivium-Fans was abgewinnen.
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Pressure The Hinges
VÖ: 23.03.2007