Treffender hätte man es selbst nicht sagen können: We Are Scientists. Natürlich, Wissenschaftler sind sie. Die New Yorker haben den musikalischen Zeitgeist treffend analysiert und in außerordentlich konzentrierter Weise auf Platte gebannt. Die Hit-Essenz aus Bloc Party, Interpol, Hot Hot Heat und Co. in nahezu jedem Stück auf den Punkt gebracht. Catchy, trendy, tanzbar. Doch genau diese Merkmale können auch gegen das Trio verwendet werden, denn es kommt zu spät, um sich an die Spitze der Indie/Post-Punk/Wave-Bewegung zu setzen. Das Problem der Eigenständigkeit ergibt sich hier zweifelsohne unmittelbar, genauso wie die Frage nach der Halbwertszeit dieses Debütalbums, die sich normalerweise durch die Eigencharakteristik ergibt. Werden Bands wie We Are Scientists in einem Jahr noch eine Rolle spielen? Werden sie eine Fußnote der Musikgeschichte, wenn Franz Ferdinand als Auslöser des Trends genannt werden? Schert sich der Hörer von “With Love And Squalor” wenig um solche Theorien, darf er sich über zwölf Singles freuen, die Spaß machen, und durchweg Hitcharakter haben. “Nobody Move, Nobody Get Hurt”, “Inaction”, “Cash Cow” oder “It’s A Hit” dürften schon bald zwischen Interpol und Bloc Party das tanzwillige Indie-Publikum in Bewegung versetzen. 2004 oder Anfang 2005 wäre dieses Album mit Sicherheit ein Riesending geworden, 2006 ist es “nur” eine durchweg gute Platte.
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