Sometree
Clever, Clever Where Is Your Heart

Von dem kleinen, aber umso feineren Label ‘Soda Records’ aus der Nähe von Aachen, das seine zwar relativ begrenzte, dafür aber umso exquisitere Künstlerpalette mit dem schönen Begriff ‘Crashpop’ umschreibt, erreicht uns ein absolutes Bonbon deutschen Gitarrenuntergrunds. Das Goslaer Quartett Sometree, das sich vor fünf Jahren von Bands wie Sunny Day Real Estate oder Eric’s Trip inspirieren ließ und vor den Aufnahmen zu diesem Album vorzugsweise Mark Hollis, Radiohead und Hum konsumierte, macht genau das, was alle hier aufgeführten Namen verbindet: nämlich einfach ihr Ding. In ihrem Fall ist dieses Ding hochmelodiöser, mal kantiger, dann wieder einfach schöner und zu jedem Moment packender Noise-Rock, der ganz in der Tradition ‘bluNoise’scher Extravaganz steht. Wen wundert’s da, daß ‘bluNoise’-Papa Guido Lucas höchstselbst in seinem blubox-Studio zu Toisdorf seine schützende und versierte Produzentenhand über Sometrees fragile Rockepen legte und ihnen somit den notwendigen Garagen- und Härtegrad verlieh. Zwar bedürfen die neun Songs des Albums aufgrund ihrer Länge (im Schnitt über sieben Minuten) und Brüchigkeit bezüglich Lautstärke und Rhythmik einer relativ langen Einhörungsphase, dafür weisen sie aber auch eine sehr hohe Halbwertzeit auf.