Hier kann man ruhig die Prognose eines instant classic wagen. Der Opener “Stonesy” rattert nicht nur erstaunlich straight los, sondern zitiert auch reichlich unverblümt “Gimme Shelter”. Programmatisch, denn Sonic Youth haben das getan, wovon in den vergangenen 15 Jahren kaum noch jemand zu träumen wagte. Schien nach “Dirty” die kurzzeitige Allianz mit dem Pop weitestgehend beendet und mäanderten die New Yorker mehr oder weniger gleichförmig durch gelungene, aber nicht unsperrige und bisweilen zähe Alben wie “NYC Ghosts & Flowers”, versammelt “Rather Ripped” nahezu alle Qualitäten aus über 20 Jahren Grenzgängertum. Ausgefeilte Gitarrenläufe, Rückkopplungsschlaufen, Kim Gordon (un)singt so schön wie einst im Mai, und auch der ewige Eckensteher Lee Ranaldo hat mit “Rats” mal wieder ein As im Ärmel. Solide unterfüttert mit subtilem Drive und zwingenden Melodien, ist das hier das Stimmigste und Beschwingteste, was Sonic Youth seit Jahren gelungen ist, auch wenn die zweite Hälfte deutlich gedrosselter und atmosphärischer daherkommt. Gerade wer die Band schon länger nicht mehr auf dem Zettel hatte, muss begeistert sein.
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