Was Alexisonfire auf “Watch Out!” von den Fluten guter bis mittelmäßiger Screamo-Bands unterschied, war zum einen ihr Sinn für Humor und zum anderen das Ausbrechen aus standardisierten Songstrukturen des Genres. Man ließ sich mehr Zeit, schaltete öfter einen Gang zurück und erzeugte so eine intensivere Atmosphäre. Mit “Crisis” hat die Band ihr eigenes Konzept ein wenig eingeholt. Keine Frage, gerade der Beginn ist stark. Doch dann ruht man sich auf den eigenen Standards aus. Lediglich das beschwörend-schleichende “You Burn First” mit Planes Mistaken For Stars-Sänger Gared O’Donnell und der Titeltrack – das härteste Stück der Platte – stechen noch richtig hervor. Ansonsten verlässt sich die Band auf ihre Stärken, spielt sie aber oft nicht aus. So sind “We Are The Sound” und “We Are The End” gute Genresongs, nicht mehr. Auch das abschließende “Rough Hands” zieht sich fünf Minuten dahin, ohne irgendwo anzukommen. “This is from our hearts!”, schreit uns Sänger George Pettit beim Opener “Drunks, Lovers, Sinners And Saints” entgegen – und das ist es letztendlich auch, warum Alexisonfire nach wie vor bestechen können: durch an allen Ecken und Enden entflammten Enthusiasmus, der den ein oder anderen Wermutstropfen vergessen lässt.
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