Schwermütige junge Männer machen melancholische Musik für traurige Teenager – so etwa lässt sich auf den Punkt bringen, was Delbo auf dem dritten Album “Havarien präsentieren. Im Grunde ist das nicht schlecht, immerhin schreibt Trübsinn oft die besten Lieder. Bei Delbo aber eben nicht. Jeder der acht enthaltenen Songs für sich betrachtet ist zunächst ganz nett, als komplettes Album funktioniert “Havarien aber kaum. Größtes Manko ist, dass die Stücke kaum voneinander zu unterscheiden sind, alles fließt im gleichen Tempo vor sich hin, kaum etwas sticht hervor – weder positiv noch negativ. Dabei scheinen Delbo ihren zumeist recht sparsam arrangierten Songs durchaus Farbtupfer gönnen zu wollen: hier eine angedeutete Noise-Explosion, dort ein Piano, zwischendurch ein paar Flamenco-Handclaps. Doch es nützt alles nichts, über dem ganzen Album scheint ein undurchdringlicher Grauschleier zu liegen. Vielleicht war das beabsichtigt, korrespondiert der musikalische Eindruck doch bestens mit dem spartanischen Artwork von “Havarien. Ein bisschen mehr Abwechslung und Frohsinn wäre trotzdem schön.
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