Page Hamiltons vielleicht letztes Aufbäumen. “Monochrome” ist die kränkelnde Erinnerung an die eigene Stärke aus den Zeiten von “Meantime” und “Betty”. So bleibt er ein tragischer Held der Vergangenheit. Hamilton scheitert: an dem, was er sich als Messlatte aufgestellt hat. Und viel schlimmer: an sich selbst. Helmet fühlt sich mittlerweile wie ein Ego-Projekt an, nicht wie eine Band. Fischburger haben auch nichts mit Fisch zu tun. Nach “Size Matters” war Stühlerücken angesagt. Und unter neuer Besatzung und altem Steuermann zeigt man den Willen, zu knackigeren Breaks und strafferen Gitarren zurückzukehren. Nur klappt es nicht. Es gibt sie ja, die Lichtblicke: “Gone”, die halbwegs geglückte Portierung von “Unsung” ins Jetzt. Oder “Brand New”, einen kleinen klumpen Hass. Daneben aber steht zu viel Kram wie “Almost Out Of Sight”, “Bury Me”, der Titelsong. Bezeichnend, dass selbst das Material aus Ghandi-Zeiten, Hamiltons Projekt während der Ruhezeit von Helmet, aufs Album gefunden hat. Und verschlimmert wurde. Was mal metallen und melodisch klang, zieht sich scheppernd und uninspiriert aus den Boxen. Beißen? Wenn überhaupt bellen Helmet noch. Wem es hilft: “Monochrome” ist einen Ticken besser als “Size Matters” – die Wiederauferstehung ist es nicht. Es ähnelt der Aufbahrung zum letzten Geleit.
weitere Platten
Left
VÖ: 10.11.2023
Live And Rare
VÖ: 26.11.2021
Dead To The World
VÖ: 28.10.2016
Seeing Eye Dog
VÖ: 17.09.2010
Size Matters
VÖ: 04.10.2004
Aftertaste
VÖ: 18.03.1997
Betty
VÖ: 01.07.1996
Meantime
VÖ: 19.06.1992
Strap It On
VÖ: 01.03.1990