Harte Zeiten – man denke an die vom kurzzeitigen Majorpartner nach “Clumsy” befohlene Pause Mitte der 90er – und ständige Besetzungswechsel – die Schlagzeuger-Rotation hatte bisweilen Spinal Tap-Dimensionen – sind die kalifornischen Prä-Emo-Rocker mittlerweile gewohnt. Manche der Musiker schien das müde und mürbe gemacht zu haben, jedenfalls setzten Sergie Loobkoff und Sean Kennerly ihre Prioritäten auf Projekte wie Solea und The Fakers. Damit nach dem siebten Album nicht gleich wieder alles auseinander bricht, wurde als Nachfolger für James Brogan kurzerhand jemand verpflichtet, der sich nichts Tolleres vorstellen kann, als in dieser Band zu spielen: Mit Jeremy Bergo, der die Band einfach mal über ihre Homepage kontaktiert hatte, spielt jetzt ein langjähriger Samiam-Fan den Bass. Ob nun nette Geste oder geschickter Schachzug, es funktioniert. “Whatever’s Got You Down” knüpft an, wo sie 2000 mit “Astray” aufgehört haben. Die Songs haben Verve und Schwung, nur die trägen Nummern “Lullaby” und “Come Home” wirken deplatziert. Die Produktion von Chris Moore (TV On The Radio, Yeah Yeah Yeahs) schafft nicht immer, die Kraft einer der besten Livebands des Punkrock-Sektors auf CD zu bannen. Das Gros der Nachahmer lassen Samiam mit Powerpop-Hits wie “When We’re Together” und “Take Care” trotzdem hinter sich.
weitere Platten
Stowaway
VÖ: 31.03.2023
Trips
VÖ: 09.09.2011
Orphan Works
VÖ: 07.09.2010
Astray
VÖ: 28.08.2000
You Are Freaking Me Out
VÖ: 12.06.1997
Clumsy
VÖ: 12.08.1994
Billy
VÖ: 05.04.1992
Soar
VÖ: 01.01.1991
Beauf
VÖ: 01.01.1991
Samiam
VÖ: 01.01.1990