Die spinnen. Vier gebrochene Typen plus Frau mit Pseudonymen wie Concentration Camp oder Mustard Gas, die an Schizophrenie und Depressionen leiden. Die ihr Punk-Image mit faschistischen Symbolen aufpeppen und nicht gern auf Tour gehen, weil sie sich eigentlich gar nicht riechen können. Dass ihr Album nicht zum Plätzchenbacken geeignet ist, versteht sich von selbst. Es breitet sich auf sagenhafte 72 Minuten aus und klingt, als stürzten sich The Bronx mit Poison Idea, Turbonegro und den Buzzcocks in ein riesiges, dreckiges Gelage. Faustkämpfe, Platzwunden, Kotzlachen. So der erste Eindruck. Man muss sich schon ein paar Male durch das Epos wühlen, um die Feinheiten auszumachen. Fucked Up sind vielschichtig. Die manchmal zu langen Songs bieten Platz, um einiges unterzubringen. Der Titeltrack endet mit harmonischem Pfeifen, Arcade Fires Violinist Owen Pallett ist dabei, und im Abschluss “Vivian Girls” über gut zehn Minuten sorgt Alexisonfires George Pettit für den Background. Man muss wissen, dass die fünf sich hier noch zusammenreißen. Die 12-Inch “The Looking For Gold” von 2004 war auf 600 Stück limitiert, enthielt weder Credits noch Songtitel, dafür ein verstecktes Stück. Der Titeltrack wiederum lief 17 Minuten lang, hatte 19 Gitarrenspuren, ein dreiminütiges Drumsolo und vier Minuten Gepfeife. Kein Punkrock, das ist fucked up.
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