Die eigene Geschichte kommt dementsprechend als leicht abgewandeltes Zitat vor: Es gibt Feedbacks, aber in moderaterer Form. Geblieben ist die Punk-Haltung – die Welt kann einen mal kreuzweise -, neu ist, daß die Reid-Brüder hier zum ersten Mal den Velvet Underground-Bezug eingestehen, der ihnen seit hundert Jahren nachgesagt wird. Um Missverständnisse auszuschließen, heißt ein Stück “Motucker”, und in “Stardust Remedy” singt Jim Reid: “All I Need Is Sister Ray”, was sich auf das legendäre zweite Stück auf der zweiten Seite der zweiten VU-Platte bezieht (es ist sonst nicht meine Art, so anzugeben, aber ich bin seit zwölf Jahren Mitglied der internationalen VU-Appreciation Society, echt jetzt). Diese Platte bietet ganz bewußt klischeehaften Rock’n’Roll, der sowohl gehasst als auch geliebt werden kann. Phrasendrescherische Songtitel, die super-schlampig gemacht scheinen, verstärken nur den Eindruck, ein hingerotztes Trash-Statement zu hören. Eine Bubblegum-Punk-Platte ohne Wahrheiten und Werte, die mit gläubiger Überzeugung zelebriert wird.
weitere Platten
Glasgow Eyes
VÖ: 22.03.2024
Damage And Joy
VÖ: 24.03.2017
Darklands
VÖ: 31.08.1987
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VÖ: 18.11.1985