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    Plus/Minus
    Let's Build A Fire

    VÖ: 12.01.2007 | Label: BB*Island / Cargo
    Text: Patrick Grossmann
    10 / 12

    Kaum zu glauben, aber wahr: Für James Baluyut war die Band zunächst nur Zeitvertreib neben der Reihe. Fantastisch leichtfüßiger Indiepop aus New York.

    Es soll ja Menschen geben, denen die letzte Death Cab For Cutie-Platte zu glatt und unmutig geraten ist. Denen sei verraten: Das knarzige Kleinod, das die Indie-Lieblinge aus Seattle nach dem famosen “Transatlanticism” schuldig geblieben sind, haben nun andere realisiert – und das Ganze gleich noch mit der elektronischen Leichtfüßigkeit von Ben Gibbards Nebenprojekt The Postal Service gepaart. Auch wer Nada Surf, Spoon oder The Shins verehrt, darf sich auf verzückte Luftsprünge einstellen. Die Protagonisten (neben Gitarrist und Impulsgeber Bayulut Patrick Ramos an Gesang und zweiter Gitarre sowie Drummer Chris Deaner) kennt man mehrheitlich von ihrer vermeintlichen, aber seit Jahren auf Eis liegenden Hauptband Versus, was sich ob der stupenden Qualität des hier Gezeigten jedoch ändern sollte. Denn Haare in der mal friedlich perlenden, mal giftig zuschnappenden, immer von Sehnsucht und viel Liebe zum Außergewöhnlichen beseelten Suppe namens “Let’s Build A Fire” sind in der Tat Mangelware. Mal ist es wie in “Ignoring All The Detours” ein vorwärts stolpernder Rhythmus über Akustik-Picking und Glockenspiel-Pling, den erst sanfte Celli adeln, dann derb röhrender Gitarrenkrawall in die Schranken weist, dann wieder ein am Rechner absichtlich harsch geschnittenes Akkord-Stakkato, das einem bei “One Day You’ll Be There” die Kuscheldecke wegreißt. Dass Plus/Minus (auch +/-) durchaus auch den direkten Weg ins Herz ihrer Hörerschaft beherrschen, beweisen hingegen das treibende, süßsaure “Leap Year”, die sonnendurchflutete Single-Perle “Steal The Blueprints” und das entspannte Sonntagnachmittagsstück “This Is All (I Have Left)”. Alles gekrönt von einer Stimme, die ganz einfach süchtig macht; der man vertraut, wenn sie unseren alltagsmüden Ohren ihre intimsten Geheimnisse und Gefühlswelten anvertraut. Ein Album wie ein guter Freund, auf den man viel zu lange gewartet hat.

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