Sie treiben Sammler in den Wahnsinn. Was Jesse F. Keeler – vormals Bassist bei Death From Above 1979 – und Produzent Al-P remixen, ist meist besser als das Original. Das Problem ist nur: Es ist sauschwer, all die hervorragenden Mixe zu erstehen. Nach tanzbaren Arbeiten mit Panthers, Bloc Party, Wolfmother, Metric, All Saints und Juliette And The Licks erscheint mit “The Looks” das eigene Album. Wenn auch die lieb gewonnen Trademarks (LKW-Ladungen voll Percussion, funky verzerrte Bässe, warme, rockende Beats, rhythmische Gitarren) – dabei sind: “The Looks” kann nicht halten, was die Remixe versprochen haben. MSTRKRFT haben die Edit-Taste übersehen. Kein Lied kommt mit weniger als fünf Minuten aus. Die sich langsam entfaltenden, repetitiven Elektrorocker lassen würzende Kürze vermissen. Die Vocoder-verseuchte, Daft Punk-ähnliche Single “Work On You” ist nicht der große Wurf, der zu erwarten war, und der Ibiza-House von “Easy Love” ist ganz schön cheesy. Doch dann geht es los. Sexy Frauengesang und Handclaps machen “She’s Good For Business” zum Tanzhit. Die folgenden zwei Tracks, “Paris” und “The Looks”, leben von Gitarren-Nackenbrecher-Houseriffs. Das erinnert an Justice, den französischen Brüdern im Geiste. Spaß macht das. Nur die wahrhaftigen Tanzkracher sucht man vergebens. Dafür stehen bereits die nächsten Remixe an. Und am zweiten Album feilen die Dance-Ingenieure angeblich auch schon.
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