Die Live-Wiederauferstehung 2003 hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht, keine Frage. Doch da wollte auch niemand Iggy Pop-Songs aus den 80ern hören, sondern “Search And Destroy”, “I Wanna Be Your Dog” und “No Fun”. Nostalgie und progressives Streben schließen sich nun mal gegenseitig aus. Und dass Iggy noch deutlich mehr Pfeffer im Hintern hat als die Heerscharen seiner musikalischen Enkel, bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass der bald 60-Jährige dem Rock’n’Roll heute noch wegweisende Impulse geben könnte. Doch selbst mit weniger hochtrabenden Erwartungen ist “The Weirdness” nicht viel mehr als ein nettes Album. Und “nett” ist in Verbindung mit The Stooges ein Affront ohnegleichen. Was soll man auch sagen zu unverhohlen uninspirierten Nummern wie “She Took My Money”, “ATM” oder “You Can’t Have Friends”? Das ist schrammelnd-krachiger Mid-Tempo-Rock, wie ihn zahlreiche Nachahmer heute besser hinbekommen. Dann lieber das melancholische “Passing Cloud”, das originelle “Mexican Guy” oder den fast zärtlich schaukelnden Titeltrack, in dem Iggy im Bowie-Style singt – auch wenn solche Tracks kaum den Spirit und Sound der Stooges repräsentieren. “Idea Of Fun” ist immerhin ein kleiner Hit, der mit herrlich platten Aggro-Lyrics unterhält: “My idea of fun is killing everyone, now is the season for war with no reason…” Keine schlechte Platte, gemessen an den Hoffnungen eine kleine Enttäuschung.
weitere Platten
Gimme Danger (Soundtrack)
VÖ: 24.02.2017
Ready To Die
VÖ: 26.04.2013
Raw Power
VÖ: 07.02.1973
Fun House
VÖ: 07.07.1970
The Stooges
VÖ: 05.08.1969