Es ist nur ein Augenblick von wenigen Sekunden, bei dem das Problem Good Charlottes komprimiert zu Tage tritt: Wenn M. Shadows von Avenged Sevenfold die zweite Strophe von “The River” röchelt, als käme er direkt aus der Kneipe, besitzt dieser sonst sehr brave Song plötzlich etwas Magisches. Die kommerziellen Good Charlotte sind auf einmal um das schon immer fehlende verruchte Element reicher, und Avenged Sevenfold stünden weniger komplizierte Songs dieses Stils ebenfalls gut zu Gesicht. Kann man alles haben? Die Madden-Brüder wollen es jedenfalls. Sie gehen das Risiko ein, ihren Poppunk zugunsten des Pop zu verändern, komponieren damit (und mit viel Keyboard-Bombast) Songs, denen man unschwer widerstehen kann. Es ist Fast Food, klar, und die flüssigen, gekonnt verzweifelt vorgetragenen Texte über das Leben und die Liebe sind schon ab 20 kaum zu ertragen, aber man versteht, warum diese Band ihre jungen Anhängerinnen so fesselt. Good Charlotte spielen diesen Sommer wohl bei Rock am Ring. Ohne es bewerten zu wollen, das passt.
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